Seemotive : |
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Die Seeschlacht vor dem Rio de la Plata!
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Die "Admiral Graf Spee" war ein Panzerschiff der Deutschland-Klasse, das von der deutschen Kriegsmarine
zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde.
Bei der Deutschland-Klasse handelte es sich um drei Kriegsschiffe, die Deutschland unter den
Restriktionen des Versailler Vertrags baute. In der deutschen Marine wurden
diese drei Schiffe zuerst als Panzerschiffe bezeichnet.
Ab 1940 wurden sie als Schwere Kreuzer eingestuft. Zur Zeit ihrer Konstruktion wurden sie
in England wegen ihrer vergleichsweise geringen Größe und starken Artillerie als
"Westentaschenschlachtschiffe" (pocket battleships) bezeichnet.
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Ausschnitt aus linker Marke oben
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Einige technische Daten der "Admiral Graf Spee":
- Kiellegung Oktober 1932 Reichsmarinewerft Wilhelmshaven
- Indienststellung Januar 1936
- LüA * B * T = 186 * 21,65 * 7,34m
- Verdrängung 12.340 ts, max 16.020 ts
- Maschine 8 Zweitakt-Diesel, 54.000 PS
- Geschwindigkeit 28,5 kn
- Bewaffnung u.a. 6*28cm, 8*15cm, 8 Torpedorohre
- Panzerung um den Rumpf 60 - 80 mm
- Besatzung 951 bis 1.150 Mann
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1937 war die "Admiral Graf Spee" das Flottenflaggschiff der Kriegsmarine und übernahm maritime
Sicherungsaufgaben während des spanischen Bürgerkrieges.
Im August 1939 verliess die "Admiral Graf Spee" noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges
Deutschland, um sich im Südatlantik für Kaperfahrten in Warteposition zu begeben.
Kommandant war Kapitän zur See Hans Langsdorff.
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In der Zeit vom 30. September bis zum 7. Dezember 1939 konnte das Schiff im Atlantik und im
Indischen Ozean insgesamt neun britische Handelsschiffe mit zusammen 50.089 Bruttoregistertonnen
versenken, wobei es kein einziges Todesopfer gab.
Es waren Frachtschiffe, wie sie auf den linken Marken abgebildet sind.
Bevor der Kommandant Langsdorff die aufgebrachten Schiffe versenkte, ließ er gemäß Prisenordnung
den Besatzungen ausreichend Zeit, ihre Schiffe zu verlassen.
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Die Schiffbrüchigen sollten als Kriegsgefangene nach Deutschland gebracht werden.
Dazu wurden 303 britische Seeleute an das Trossschiff "Altmark" übergeben, während die Offiziere
auf der "Admiral Graf Spee" blieben.
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Ein norwegischer Frachter, der von der "Admiral Graf Spee" nicht angegriffen wurde, weil seine
Nationalität nicht erkennbar war, funkte eine Nachricht direkt nach London.
Nun wussten die Engländer, wo sich die "Admiral Graf Spee" befand und zogen einen Flottenverband
zusammen. Er bestand aus dem britischen Schweren Kreuzer HMS "Exeter" sowie dem britischen
Leichten Kreuzer HMS "Ajax" und dem neuseeländischen Leichten Kreuzer HMNZS "Achilles".
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"Exeter" und "Ajax"
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Die Kommandanten, Kommodore Sir Henry Harwood und Kapitän zur See Hans
Langsdorff
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Am 13. Dezember 1939 traf die "Admiral Graf Spee" vor der Mündung des Rio de la Plata auf den
britischen Verband und es kam zum Gefecht.
Im Laufe der Seeschlacht wurde die "Exeter" schwer beschädigt
und außer Gefecht gesetzt. Die beiden Leichten Kreuzer, aber auch die "Admiral Graf Spee",
erhielten Beschädigungen. Auf allen Schiffen gab es Tote und Verwundete. Die "Exeter" setzte sich
südlich ab, "Achilles" und "Ajax" verhüllten sich in Nebelwände.
Kapitän Langsdorff brach das Gefecht ab und lief in den neutralen Hafen von Montevideo ein.
Neben kleineren Schäden musste sein Schiff an der Dieselölreinigungsanlage repariert werden.
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"Admiral Graf Spee" und "Achilles"
Die Schlacht wurde später in die "Battle of Honour" Liste bei den Briten aufgenommen.
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Die schwer beschädigte "Exeter" nach dem Gefecht in Port Stanley.
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Uruguay war ein neutrales Land.
Nach den Satzungen der Neutralität darf kein Schiff zum Auslaufen gezwungen werden,
wenn es nicht seetüchtig ist.
Doch der britische Botschafter in Montevideo handelte mit der Regierung Uruguays aus, dass das
deutsche Panzerschiff den Hafen innerhalb von 72 Stunden wieder zu verlassen habe.
Eine Zeitspanne, die zu kurz war, um die dringenden Reparaturen auszuführen, aber lang genug,
die britische Verstärkung herankommen zu lassen.
Unterstützung zu den Maschinenreparaturen wurden von Uruguay verweigert.
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Der Schwere Kreuzer HMS "Cumberland" traf bei den Schiffen "Ajax" und "Achilles" vor der Mündung des
Rio de la Plata ein. Der Schwere Kreuzer HMS "Dorsetshire" war ebenfalls zur Flussmündung unterwegs.
Dazu verstand es der britische Geheimdienst recht geschickt, der deutschen Seite einen überlegenen
feindlichen Kampfverband auf hoher See vorzuspiegeln, u.a. dass der Flugzeugträger "Ark Royal" und
der Kreuzer "Renown" in Anmarsch seien.
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"Ark Royal"
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"Renown"
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Kapitän Langsdorff's Plan nach Buenos Aires auszubrechen wurde aufgegeben, weil die Fahrrinne im La Plata recht eng war.
Die "Admiral Graf Spee" konnte dort nur "geradeaus" fahren, nicht wie in einem Gefecht manövrieren.
Sie wäre dort dem Beschuss des Gegners eindeutig unterlegen gewesen.
Kapitän Langsdorff: "Ich werde uns nicht von einer Übermacht in Stücke schießen lassen.
Für mich sind tausend junge Männer lebend mehr wert als tausend tote Helden."
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Am 17. Dezember 1939 verließ die "Admiral Graf Spee" den Hafen von Montevideo.
An Bord waren nur noch 40 Mann.
Nach drei Seemeilen ließ Kapitän Langsdorff ankern und das ganze Schiff sprengen.
Das Schiff legte sich auf den Grund der Flussmündung und die Aufbauten brannten drei Tage lang.
Um der Nazi-Propaganda nicht die Möglichkeit zu geben, ihn als Feigling oder Verräter zu bezeichnen,
erschoss sich Kapitän Langsdorff.
Durch seine Tat hat er hunderten von Menschen das Leben gerettet. Er wurde in Buenos Aires begraben.
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Das deutsche Schlachtschiff "Bismarck" am Meeresboden, das gleiche Schicksal
teilte die "Admiral Graf Spee".
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Das Wrack liegt in nur acht Metern Tiefe nahe der uruguayischen Hauptstadt Montevideo.
Seit Anfang 2004 versuchte dort ein von privaten Geldgebern aus Europa und den USA unterstütztes
Bergungsteam, Teile der "Graf Spee" zu bergen. Bis Ende des Jahres sollten so viele Stücke wie
möglich aus dem Fluss geholt werden, man plante eine Ausstellung.
Bisher wurden ein Entfernungsmesser für Artilleriegeschütze und ein Bronzeadler
geborgen. Als man Geschütze heben wollte brach die schwimmende Krananlage zusammen.
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Noch ist umstritten, wem der Schiffsschrott tatsächlich gehört, Deutschland, Uruguay oder Privatiers.
2009 hat Uruguay den Handel mit "Souvenirs" der "Admiral Graf Spee" verboten, das Wrack
soll unter Wasser bleiben!
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Das Panzerschiff "Admiral Graf Spee" wurde nach Maximilian Reichsgraf von Spee (1861 - 1914)
benannt. Er war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral.
Mit seiner Ernennung zum Vizeadmiral 1913 übernahm er gleichzeitig das Kommando über das deutsche
Ostasiengeschwader. 1914 siegte er gegen einen englischen Verband bei der
Schlacht vor Coronel. Auf der darauffolgenden Schlacht bei den Falklandinseln
verlor er Leben und seine Schiffe gegen einen überlegenen britischen Gegner.
Nur der kleine Kreuzer "Dresden" konnte entkommen, er wurde jedoch drei Monate später bei
den Juan-Fernández-Inseln von den Briten gestellt. Die "Dresden" hatte keine Chance, sie
musste sich selbst versenken.
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GvSC steht für Graf von Spee Chapter.
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Quellen:
Wikipedia Internet Enzyklopädie,
Uboat.net Seiten im Internet,
Deutschekriegsmarine.de im Internet.
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