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Seemotive :
Kümo's - Küstenschifffahrt
auf Briefmarken!
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Ein Küstenmotorschiff (abgekürzt Kümo) ist ein Frachtschiff für den Transport von Gütern, Waren
im küstennahen Bereich.
Binnenschiffe verkehren auf Flüssen, Kanälen, Seen und auch in küstennahen Gewässern.
Sie sind aber nicht Thema dieser Seite.
Das Fahrtgebiet der Kümos im europäischen Raum sind die Nord- und Ostsee,
die europäische Atlantikküste, der englische Kanal und das Mittelmeergebiet.
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Ende des 19. Jahrhunderts begann die Zeit, in der die Segelschiffe mit einem Hilfsmotor ausgerüstet wurden.
Das waren Dampfmaschinen.
Auf den kleinen Kümos rechnete sich der Betrieb einer Dampfmaschine nicht.
Hier setzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts der einfach zu handhabende und robuste
Glühkopfmotor durch.
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| Das Segelschiff mit Hilfsmotor (Marke oben) entwickelt sich dann zu einem Motorschiff mit
Hilfsbesegelung, zum Motorsegler.
Nach den Glühkopfmotoren kamen die sparsamen Dieselmotoren.
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Die Hilfsmotoren setzten sich schnell als Hauptantrieb durch. Die Segel verschwanden.
Ab den 1930er Jahren wurden nur noch Motorschiffe gebaut.
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Die Schiffe wurden größer, sie konnten mehr Fracht an Bord nehmen.
Der Vorteil dieser Kümos war, dass sie wegen ihrem geringen Tiefgang Häfen anlaufen konnten, in die
die großen Frachtschiffe nicht hinein kamen.
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Ein Kümo zu dieser Zeit hatte eine Länge um 30 Meter, eine Breite von 5 bis 6m, Tiefgang bis 2m,
Ladefähigkeit um 250 Tonnen.
Installiert war ein Glühkopf- oder ein Dieselmotor und die Geschwindigkeit betrug 5 bis maximal 8
Knoten.
Mehrere Kapitäne waren auch Eigner ihrer Schiffe.
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Die Schiffe wurden nicht mehr aus Holz gebaut, sondern das Holz wurde durch Eisen und später durch
Stahl ersetzt.
Die Kümos hatten ihr eigenes Ladegeschirr und konnten in Häfen ohne Kräne ihre Ladung selbst umschlagen.
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Im Nord- und Ostseebereich beförderten die Kümos nach 1945 Schüttgut (Getreide, Kohle, Erz, Phosphate
etc.), Holz, Zellulose, Eisen, Stahl und auch Stückgüter.
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Es etablierte sich auch eine Flotte von kleinen Tankern. Deren Fracht bestand aus Erdöl, Erdgas und
oft aus speziellen Benzin-, Kerosinsorten bis hin zu Fruchtsäften.
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Mit der sich stets weiterentwickelnden Infrastruktur in den Häfen wurden das eigene Ladegeschirr
überflüssig, es verschwand.
Kräne, Laufbänder, Elevatoren etc. waren zum Laden und Löschen in den Häfen vorhanden.
Aber für spezielle Ladungen und Fahrtgebiete hatten die Kümos auch weiterhin angepasste Lade- und
Löscheinrichtungen, siehe weiter unten.
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Ab Mitte der 1950er Jahre begann man Kümos bis zu der Vermessungsgrenze von 499 BRT und einer
Tragfähigkeit um 1000 Tonnen zu bauen. Länge * Breite * Tiefgang lag bei 70 * 10 * 4 Meter,
11.000 PS, 12 kn, 12 Mann Besatzung.
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Aus vermessungstechnischen Gründen wurden mehrere Kümos als Quarterdecker (erhöhtes Achterdeck) entwickelt.
Das Oberdeck verlief nicht bis zum Vorschiff; die Luke des vorderen Laderaums lag auf einem
tiefer gelegenen Deck. In diesem auch als „Versaufloch“ bezeichneten Bereich waren ebenso die
Bordwände entsprechend niedriger ausgeführt. "Versaufloch", weil hier bei Schlechtwetter
die meisten Seen über das Schiff brachen.
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Im Laufe der Entwicklung erhielten einige Schiffe als Wechselschiff eine Vermessung mit 499 BRT
als Freidecker und mit 999 BRT als Volldecker. Die Tragfähigkeit ließ sich so von 1200 auf 2000 tdw
erhöhen.
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Mitte der 1960er Jahre begann der Containerboom in der Schifffahrt. Daraus entwickelte sich ein neuer
Kümo-Schiffstyp, das Feederschiff. Die großen Containerschiffe konnten nicht kleine bzw. abgelegene
Häfen anlaufen. Dann wurde die Container auf einen Feeder umgeladen, der die Ladung zum
Bestimmungshafen brachte.
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Die Spezialisierung ging weiter. Auf diesem Küstenmotorschiff wird ein Kran zum Laden und
Löschen eingesetzt.
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Diese Heckklappe ist typisch für ein RO-Ro-Schiff. Ro-Ro steht für roll on und roll off. Die Fracht
kann in den Laderaum hinein und herausrollen. Das passiert mit Gabelstaplern, Zugmaschinen bzw. die Autos
bewegen sich auf ihren Rädern.
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Dieses Schiff ist speziell für die Fahrt in Eisregionen gebaut. Neben Verstärkungen am Rumpf hat das
Schiff im vorderen Mast einen Mastkorb für den Ausguck.
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Die Kümos werden immer größer, ihre Routen ebenfalls.
Schiffe wurden und werden für bestimmte Fahrtgebiete gebaut. So fahren Typschiffe wie auf der
Marke links von Europa über den Atlantik zu den Großen Seen in Nordamerika.
Die Abmessungen der Schiffe orientieren sich an den Schleusen und Passagen auf den Großen Seen.
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Die Grenzen zwischen Küstenfahrt, Mittlerer und Großer Fahrt verschwinden immer mehr.
Kleine Küstenmotorschiffe gibt es kaum noch. Die Küstenschifffahrt wird heute (2020) mit Schiffen
von 2000 bis 5000 tdw abgewickelt.
Die Schiffe sind Mehrzweckfrachter.
Kleine Ladungspartien bis 500 Tonnen hat die Schifffahrt an die LKW's auf den Strassen verloren.
1995 verschmolzen in Deutschland der Verband Deutscher Küstenschiffer (VDK) und der Verband Deutscher
Reeder (VDR).
Die deutsche "Küstenschifffahrt" ist weltweit tätig.
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Quellen:
Wikipedia Internet Enzyklopädie
Gert Uwe Detlefsen, vom Ewer zum Containerschiff, Hauschild Verlag, 2007
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