US Postkarte |
Seemotive :
Monitore,
Panzerschiffe im amerikanischen Bürgerkrieg!
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Der amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) dauerte von 1861 bis 1865.
Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen
Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavereifrage zu Tage trat.
Der Austritt vieler Südstaaten aus der Union der Vereinigten Staaten
und deren Bildung zu einer Konföderation war der Anlass zu diesem Krieg.
(Sezessionskrieg, Sezession - die Loslösung einzelner Landesteile aus einem
bestehenden Staat mit dem Ziel, einen neuen souveränen Staat zu bilden.).
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Die Union bestand aus 20 Staaten und war wirtschaftlich besonders durch ihre Industrien
stärker. Die 11 Südstaaten mussten ihre Baumwollexporte steigern um mit deren Erlösen
Kriegsmaterial zu kaufen.
Aus diesem Grund versuchten die Nordstaaten eine Blockade vor allen konföderierten Häfen
aufzubauen. Sie war erfolgreich, obwohl sie auch von den
"Blockade Runnern" durchbrochen wurde.
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Bei Ausbruch des Krieges verfügte die Union über ca. 40 ungepanzerte Schiffe.
Die Südstaaten hatten nur wenige Schiffe, die sie von der Union in den südlichen
Häfen gekapert hatten.
Nun begann ein Wettlauf im Neubau von Schiffen.
Und es handelte sich um Panzerschiffe. Diese Schiffe hatten einen metallbeschichteten Rumpf,
einen Dampfantrieb und Kanonen, mit denen explodierende Granaten verschossen wurden.
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Ein Brief zum "Steamer Monitor".
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Die USS "Merrimack" wurde 1854/55 in Boston als Dreimast-Fregatte mit Dampfmaschine
für die Union gebaut. Als Virginia 1861 aus der Union austrat und sich den Südstaaten
anschloss, lag die "Merrimack" in einer Werft in Norfolk, nun einem Hafen der Konföderierten.
Das Schiff wurde durch eine Blockade am Auslaufen gehindert. Um nicht dem Feind in die Hände
zu fallen wurde die "Merrimack" angezündet und sank.
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Die Südstaaten brauchten Schiffe. Sie hoben die "Merrimack" und bauten es zu einem
Panzerschiff um. Es bekam den Namen
CSS "Virginia". Die Panzerung bestand aus 51 mm Eisenplatten / Eisenbahnschienen (2 inch).
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Daten :
- 4.500 tdw
- Länge 84 m
- Breite 11,8 m
- Tiefgang 6,7 m
- Antrieb Dampfmaschine, 9 kn
- Besatzung 320 Mann
- Bewaffnung 12 Geschütze mit Kalibern von von 15 bis 22,5 cm, Rammsporn.
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Ein Brief zur Fregatte "Merrimack", bevor sie zur "Virginia" umgebaut wurde.
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Am 8. März 1862 erschien die "Virginia" mit weiteren Südstaatenschiffen
vor Hampton Roads um dort die Blockade
der Nordstaaten aufzubrechen.
Die "Virginia" rammte die "Cumberland", die dann auch unterging, siehe Marke links.
Dabei brach ein Teil des Rammsporns der "Virginia" ab, sie hatte Mühe sich wieder zu befreien.
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Danach begann sie ein
Gefecht mit der "Congress", die zu brennen begann und explodierte. Dann verjagte
die "Virginia" die "Minnesota", die auf eine Sandbank lief und festsaß.
Auf verschiedenen Marken wird die "Virginia" noch mit ihrem ersten Namen
"Merrimack" bzw. "Merrimac" bezeichnet.
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Am folgenden Tag traf die "Virginia" auf die USS "Monitor".
Die beiden Panzerschiffe kämpften mehrere Stunden miteinander, zumeist auf kürzester Distanz,
doch wurde kein Schiff entscheidend beschädigt.
Die kleinere und wendigere "Monitor"
konnte die "Virginia" ausmanövrieren und ihrem Rammsporn entgehen, versenken konnte sie
sie ihrerseits aber auch nicht.
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Die "Virginia" geriet dabei auch in das Feuer von
Landbatterien der Unionstruppen und der festsitzenden "Minnesota".
Daraufhin zog sich die "Virginia" zurück und überließ das Schlachtfeld den Nordstaaten.
Dies war die erste Schlacht zwischen zwei Panzerschiffen, die unentschieden endete.
Politisch war es aber eine Niederlage der Südstaaten, da es nicht gelang, die Hafenblockade
der Nordstaaten aufzubrechen.
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"Monitor" und "Virginia" kämpften nie wieder gegeneinander,
keines der beiden Schiffe spielte in diesem Krieg noch eine wichtige Rolle.
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Die "Monitor" war wegen ihrem minimalen Freibord kaum seetauglich. Sie sank im Dezember 1862
auf einer geplanten Fahrt nach Charleston in schwerer See vor Cap Hatteras.
16 Mann der Besatzung kamen ums Leben.
Die "Virginia" wurde im Mai 1862, als die Truppen der Union Norfolk besetzten,
von den eigenen Leuten selbst angezündet, damit sie nicht dem Feind in die Hände fiel.
Als das Feuer das Magazin erreichte, flog sie in einer grossen Explosion die Luft.
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Während des Bürgerkrieges wurden ca. 40 bis 50 Monitore gebaut.
Sie waren für den Kampf auf Flüssen, Binnengewässern und unter der Küste konzipiert.
Auf hoher See waren sie bei dem herrschenden Seegang als Kampfschiffe nicht einsatzfähig.
Ihr Deck stand laufend unter Wasser.
Links oben ist die USS "Chickasaw" abgebildet. Dieser Monitor wurde bei der Blockade
von Golf-Häfen eingesetzt, bei der Schlacht von Mobile Bay und auf dem Mississippi.
Die rechts abgebildete CSS "Tennessee" war Flaggschiff der Südstaaten
in der Schlacht in der Mobile Bay. Sie wurde von einer Übermacht von Unionsschiffen
kampfunfähig geschossen und gab auf.
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Links oben ist die USS "Passaic" abgebildet. Sie wurde ebenfalls von Ericsson
entwickelt. Sie war mit 61m etwas länger als die "Monitor" und hatte ihr Steuerhaus
oben auf dem Geschützturm. Die "Passaic" wurde ein Typ-Schiff, neun weitere Schiffe
wurden so gebaut.
Die rechts oben abgebildete USS "Essex" wurde als Fähre mit dem Namen "New Era" 1856
erbaut. Sie wurde zu einem Kanonenboot mit einer Holzbalkenpanzerung umgebaut, die jedoch
bald durch eine eiserne Panzerung ersetzt wurde.
Das Schiff wurde auf dem Missouri und dem Mississippi eingesetzt; u.a. gelang es ihr die
CSS "Arkansas" zu zerstören.
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Rechts ist die USS "Rattler" zu sehen, die als Raddampfer "Florence Miller"
gebaut wurde. Zu Beginn des Krieges bekam sie eine Eisenpanzerung und wurde mit
Kanonen bestückt. Das Schiff wurde auf dem Mississippi und Arkansas River eingesetzt.
Links ist die 32 Pfund Kanone an Bord des Kanonenboots CSS "Teaser", einem ehemaligen
Schlepper, zu sehen.
Kleinere Kanonenboote wurden von beiden Seiten zum Beschuss von Küstenbattereien
eingesetzt.
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David Farragut war Südstaatler, stellte sich aber ganz auf die Seite der Nordstaaten Union
(Marke links). Er befehligte eine Flottille, die New Orleans erobern sollte.
Sein Flaggschiff war die "Hartford" (Marke rechts).
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Am 24. April 1862 schaffte er den Durchbruch vorbei an mehreren Forts und erreichte New Orleans.
Die Stadt wurde am 28. April eingenommen und an die Nordstaaten übergeben.
Farraguts berühmteste Tat war allerdings der Sieg in der Schlacht vor Mobile im August 1864.
Die Mobile Bay war durch einen Minengürtel gesperrt, mehrere Forts an den Ufern schützten
ebenfalls die Bucht.
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Farragut befehligte 14 hölzernen Segelschiffe, darunter auch die Korvette USS "Hartford"
als Flaggschiff, und die vier Monitore USS "Tecumseh", USS "Manhattan", USS "Winnebago"
und USS "Chickasaw". Die USS "Brooklyn" führte die Flotte an, da sie auch eine Vorrichtung
zum Schutz gegen Minen besaß und so den Weg freisprengte.
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Allerdings war die "Tecumseh" zu früh am Treffpunkt und lief
auf eine Mine. Sie sank angeblich in 25 Sekunden! Die Unionsschiffe wurden von den
Landbatterien stark beschossen, es gelang ihnen dennoch der Durchbruch durch den Minengürtel.
Farraguts Ausruf "zum Teufel mit den Torpedos (Minen), volle Kraft voraus" ging in die
Geschichstbücher ein. Beim Kampf in der Bucht umzingelten die Nordstaatenschiffe den
Monitor "Tennessee", der die Südstaaten Flotte anführte. Als ein Geschoss das Steuer der
"Tennessee" zerstörte setzte das Schiff die weisse Flagge. Die Nordstaaten hatten
die Schlacht gewonnen.
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Die Schlacht bzw. Belagerung um Vicksburg fand vom 19. Mai bis zum 4. Juli 1863 rund um die Kleinstadt Vicksburg,
Mississippi statt und gilt als eine entscheidende Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges.
Dabei war auch die Mississippi Flotille der Nordstaaten mit ihren Monitoren beteiligt,
wie auf dieser Marke zu sehen.
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Nach dem Vorbild des amerikanischen Schiffs USS "Monitor" wurden in zahlreichen Flotten
ebenfalls Schiffe mit geringem Tiefgang und niedrigem Freibord, bewaffnet mit
wenigen großkalibrigen Geschützen in einem oder zwei Geschütztürmen, gebaut.
Sie dienten der Küstenverteidigung. Wegen ihrer Bauweise erwiesen sich die meisten
Monitore als nicht seetauglich.
Dennoch gab es einige Hochseemonitore, diverse Flussmonitore, in England vier U-Boot Monitore
und auch Ramm-Monitore.
Auf der linken Marke ist der französische Ramm Monitor "Taureau" abgebildet.
Er wurde 1865 gebaut. Einige Daten: L*B*T 59,37m - 14,50m - 5,41m. 2718 tons, 1793 PS, 12,54 kn.
Rechts ein rumänischer Monitor.
Im 1. und auch im 2. Weltkrieg wurden noch Monitore eingesetzt.
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Die wirklich grausigen Schlachten fanden im amerikanischen Bürgerkrieg nicht zur See,
sondern an Land statt.
Insgesamt kamen etwa 650.000 Menschen ums Leben.
Die Kriegskosten überstiegen 8 Milliarden Dollar.
Der Norden hatte gewonnen, die farbigen Sklaven hatten ihre Freiheit erlangt.
Dennoch sahen sich die Farbigen im Süden weiterhin Diskriminierungen und
Rassentrennung ausgesetzt.
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Hinweis:
USS steht für United States Ship
CSS steht für Confederate States Ship
Quellen:
Die Sammlung von Werner Leichnitz mit den Briefen von Merrimack und Monitor,
Wikipedia Enzyklopädie,
Richard Hill, der Krieg der Panzerschiffe, Brandenburgisches Verlagshaus, 2001.
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