Seemotive :     Vollschiff "PREUSSEN" !
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Die "Preussen", weltberühmt als die Königin der See,
Deutschlands größtes Segelschiff und auch das
größtes Segelschiff der Welt zu der Zeit!
Gebaut 1902 auf der Werft von Joh. C. Tecklenborg in Geestemünde,
Typ Fünf-Mast-Vollschiff, 48 Segel mit 5560 qm Segelfläche, 17 km Tauwerk und
24 km Drahtseile liefen über 1200 Blöcke,
höchster Mast 68 Meter.
Länge über alles 147 Meter, Breite 16,4 Meter, Tiefgang 8,23 Meter,
Verdrängung 11.650 Tonnen, Ladung 8000 Tonnen,
Mannschaft 45 Mann,
höchste Geschwindigkeit 20,5 Knoten, bestes Etmal 426 sm, d.h. 17,75 kn über 24 Stunden,
durchschnittliche Geschwindigkeit 8 Knoten, mehr als die Dampfer jener Zeit.
Das Schiff hatte Dampfwinschen, aber keinen Hilfsantrieb.
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Die "Preussen" gehörte zu der Deutschen Reederei Ferdinand B. Laeisz, Hamburg.
Alle Namen der Laeisz-Schiffe begannen mit einem 'P'. Man nannte sie die
Flying P-Liner !
Wie fast alle Laeisz-Segler war die "Preussen" auch in der Salpeterfahrt nach Chile
eingesetzt. Die schnellste Reise der "Preussen" vom Ausgang Englischer Kanal nach
Iquique dauerte nur 57 Tage.
Auf ihrer Weltreise im Jahre 1908, mit Petroleum von New York nach Yokohama/Japan,
segelte die "Preussen" über das Kap der Guten Hoffnung durch den Indischen Ozean.
Dabei erreichte sie über 27 Tage einem Durchschnitt von 10,72 kn.
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Die "Preussen" fuhr nur 8 Jahre.
Im November 1910 kollidierte sie mit dem englischen Dampfer "Brighton" im Englischen Kanal.
Der Dampfer hatte die Geschwindigkeit der "Preussen" total unterschätzt.
Die "Brighton" wollte die "Preussen" vor ihrem Bug passieren, obwohl sie
ausweichpflichtig war! Nach dem Zusammenstoss versuchte die "Preussen" mit Schlepperunterstützung
den Hafen von Dover zu erreichen. Doch als die Schlepptrossen brachen versuchte die "Preussen" sich
von den gefährlichen Klippen freizusegeln. Dabei geriet das Schiff auf einen Unterwasserfelsen,
es strandete auf den Klippen vor Dover. Abbergungsversuche mit 12
Schleppern scheiterten. Es gelang einen Teil des Inventars und der Ladung zu retten, die Besatzung
ging sicher in die Boote, aber das Schiff war verloren. In einem Sturm wurde die "Preussen"
total zerschlagen.
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Das Fünfmastvollschiff "Preußen" sollte der Prototyp für das Segelschiff der Zukunft sein,
aber der Größensprung bewährte sich nicht.
Das Schiff fasste rund 8000 t Fracht und die war für die Ausreise in die entlegenen Häfen Südamerikas
kaum zu organisieren. Die Folge waren Ballastfahrten, die nichts einbrachten.
Nachdem die "Preußen" im Ärmelkanal verlorenging, gab Laeisz als Ersatz die "Peking" und die "Passat"
in Auftrag, beide nur halb so groß.
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Quelle:
Peter Klingbiel, die Flying P-Liner, Verlag die Hanse, 2000
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