Seemotive :
|
|
Walfang bei den Stammeskulturen!
Walfang Teil 1
|
|
Wale sind Säugetiere, die vor ca. 40 Millionen Jahren von Land wieder ins Wasser zurückgekehrt sind.
Es gibt zwei große Gruppen, die Bartenwale und die Zahnwale, und um 75 verschiedene Arten. Wale haben eine
Länge von 1,5 Metern (Schweinswale) bis zu 35 Metern (Blauwale). Entsprechend schwankt das Gewicht von 25 kg
bis 150 Tonnen.
Wale wurden schon in frühester Zeit von den Menschen als Nahrung und zur Erhaltung ihrer Kulturen gejagt. Da es sich stets
um wenige Tiere handelte, wurde das Gleichgewicht in der Natur nicht gestört.
Erst der kommerzielle Walfang in den letzten beiden Jahrhunderten hat ganze Walpopulationen ausgerottet.
| |
Schon in der Bibel wird in der Schöpfungsgeschichte der "Walfisch" erwähnt. Ferner ist die Geschichte von
Jonas und dem Walfisch auf mehreren Marken abgebildet.
Jonas war ein Prophet im Alten Testament. Als er versuchte, sich dem Ruf Gottes zu entziehen,
geriet er auf seinem Schiff in einen Sturm. Die Mannschaft warf Jonas über Bord und er wurde von
einem Walfisch verschluckt. Als er bereute, wurde er nach drei Tagen wieder ausgespuckt.
|
|
|
Die riesigen Wale haben die Menschen schon seit frühesten Zeiten fasziniert.
Auf alten Seekarten wurden oft in
Gebieten, die noch nicht erforscht waren, Riesenkraken, Seeschlangen und Wale dargestellt.
Ganz typisch bei den Walen
war die starke Betonung der Nasenlöcher durch Rüssel.
| |
|
|
Walfang bei den sogenannten Stammeskulturen wurde bei den Kodiak Indianer, den Eskimos in Alaska, den
Tschuktschen in Ost-Sibirien, in Japan, bei den Inuit in Grönland und den Eskimos in Kanada, in Indonesien,
Tonga, in der Karibik, bei den Azoren und Faröer betrieben.
Es war ein "Küstenwalfang". Ein Ausguck an Land entdeckte auf See die Blasstrahlen einer Walgruppe.
Sofort wurden alle Männer des Dorfes zusammengetrommelt und man fuhr auf kleinen Booten den Walen
entgegen.
| |
|
|
Diese Marken gehören zum Inselstaat Niuafo'ou (deutsch Niuafoou) oder Tin Can Island.
Es ist eine zum Königreich Tonga gehörende Vulkaninsel
im südlichen Pazifik, die geografisch zur Niua-Gruppe gezählt wird.
Hier wurden in die Wale möglichst viele Harpunen
gestossen. Das verletzte Tier schlug mit der Fluke (Schwanzflosse) um sich und schleifte die Boote oft stundenlang
hinter sich her. Wenn es tauchte wurde mehr Leine gesteckt. Für die Walfänger war es auch immer ein Kampf
um Leben oder Tod. Als der Wal ermattete, wurde er mit weiteren Lanzen und Messern attackiert,
damit er ausblutete. Einige
Eingeborene sprangen ins Wasser und durchtrennten die Muskeln an der Fluke, einige stachen unter
Wasser immer wieder in die vermutete Herzgegend.
| |
|
|
Hier drei Marken mit Walfangbooten. Links ein Boot von den Pitcairn Inseln (Südatlantik).
Ein Holzboot mit mehreren
Rudern, auch als Langboot bekannt. Auf der Marke wird es gerade ins Wasser geschoben.
Rechts zwei Boote von den Tokelau Inseln (östlich von Australien). Einmal
ein etwas älteres Ruderboot, daneben ein modernes Walfangboot aus Alumminium mit Aussenbordmotor.
|
|
Hier sehen wir links und rechts ein Umiak. Es ist ein offenes Walfang- und Transportboot ('Frauenboot') der Eskimos bzw.
Inuits.
Es besteht aus einem mit Seehundfellen überzogenen Holzgerippe. Spanten und Kiel werden aus Sehnen und Lederriemen
zusammengebunden. Das Boot ist 7 bis 12m lang und hat manchmal auch ein kleines Segel am Bug.
Die Bezeichnung Frauenboot kommt daher, weil die Frauen das Boot ruderten.
Diese Tätigkeit führte kein Mann aus. In der Mitte ein Eskimo-Kajak.
|
Die Walfänger trugen sogenannte wasserdichte Springerpelze. Sie konnten aufgeblasen
werden und schützten so den Jäger vor dem kalten Wasser. Nachdem das Tier harpuniert war sprang der
Walfänger auf den Wal und stach solange mit einer Lanze bzw. Speer auf das Tier ein bis es
verendete. Auf den Aleuten wurden die Harpunenspitzen mit Gift versehen.
Es genügte, den Wal damit leicht zu verletzen. Er starb und wurde von Wind und
Strömung an die Küste getrieben.
|
| |
|
In den Legenden der Eskimos besteht eine ursprüngliche Gemeinschaft zwischen
Mensch und Wal, sie sind Brüder. Da ein Wal eine ganze Siedlung monatelang
ernähren kann, symbolisiert der Wal die Einheit von Mensch und Natur. Der Geist
des erlegten Wales kehrt in das Wasser zurück und er wird wiedergeboren!
Bei den Tschuktschen in Sibirien besteht ebenfalls eine religiöse Beziehung zwischen Wal und Mensch.
|
Auf diesem Brief sehen wir einen Narwal, der von den Eskimos oft gejagt wird. Er wird ca. 6 m lang. Bei den
Männchen erreicht der linke obere Eckzahn eine Länge von 2,5m. (Das in der Mythologie bekannte Einhorn
wird vom Narwal abgeleitet.) Im Stempel sehen wir Lanzenspitzen.
| |
Die Eskimos in der Alaska Region und die Tschukten in NO-Asien vergifteten ihre Harpunenspitzen mit Akonitin
(Blauer Eisenhut). Nach dem das Tier getroffen war fuhren sie nach Hause und kamen 3 Tage später zu der
Stelle,
wo nach ihrer Meinung der tote Wal antreiben müsste. Die Nootka Indianer am Pazifik warfen vergiftete Harpunen
auf den Wal (Marke rechts) und setzten auch Lanzen zum Todesstoss ein. Ferner hatten sie
Messer an langen Stangen um die Sehnen der Fluke zu durchtrennen. Damit der Wal nicht zu viel Wasser schluckte
und unterging tauchte ein Jäger ins Wasser und nähte ihm das Maul zu.
|
| |
|
Das japanische „Amitori“ im 16. Jahrhundert, Walfang mit mehreren Netzen, die in einer Bucht gespannt wurden.
Beteiligt waren über 200 Jäger in 20 bis 40 Booten.
Die Treiber schlugen auf die Seiten ihrer Boote und mit Geschrei
wurde das verwirrte Tier in die Netze getrieben und verhedderte sich dort.
Beim Auftauchen wurde es dann harpuniert.
(Amituo, im Buddhismus, nimmt die ihm gläubig Ergebenen nach dem Tod in sein Reich auf).
|
Auf diesem Block ein symbolisches Seeungeheuer, dass von vielen Booten umringt wird.
| |
Ein Ersttagsbrief zum Walfang bei Fernando Poo, einer Inselgruppe vor Kamerun. Das Motiv, zwei Männer
ziehen einen Wal heran, kann nur symbolisch gemeint sein. Wale zogen und schwimmen durch alle Weltmeere,
auch an Afrikas Küsten vorbei. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Region um Walvisbay in Südwestafrika.
|
| |
|
|
Auf der linken Marke sehen wir das Walfangboot "Karen", dass auch zur Postbeförderung eingesetzt wurde.
Das Fass im Stempel oben wurde "Quartel" gennant. In ihm wurden an Bord der Walfangschiffe zerkleinerten Speckstücke gepackt,
um anschließend zu den Trankochereien an Land oder den Handelsplätzen für Walspeck gebracht zu werden.
Ein Quartel entsprach einem Volumen von etwa 420 Litern.
Mit diesen beiden Motiven wird zum kommerziellen Walfang übergeleitet, der als Walfang Teil 2
erschienenist.
| |
Hier eine japanische Karte, auf der ein Spielzeugwal auf
Rädern dargestellt ist.
|
|
Über Moby Dick, den weissen Wal existiert bereits eine Seite bei Seemotive, nur auf diese Zeile clicken.
Wenn Sie sich die Seite über den Pottwalfang im Pazifik, Walfang Teil 2, ansehen möchten,
nur auf diese Zeile clicken.
Wenn Sie sich die Seite über den Walfang mit Harpunenkanonen, Walfang Teil 3, ansehen möchten,
nur auf diese Zeile clicken.
Quelle: Sammlung Klaus-Peter Reinhardt
Richard Ellis, Mensch und Wal
|
|