Seemotive :
Der Wettlauf zum Südpol!
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Der Norweger Roald Amundsen war der erfolgreichste Polarforscher in der Arktis und Antarktis.
Er durchfuhr als erster die Nordwestpassage und später auch die Nordostpassage. Er erreichte als erster
den Südpol und vermutlich als erster auch den Nordpol, da seine Mit-Konkurrenten Peary, Byrd und F. Cook
ihre Aussagen nicht belegen konnten.
Amundsen, geboren 1872, kam 1928 bei einem Rettungsflug für den in Not geratenen italienischen Polarforscher
Umberto Nobile ums Leben.
| Diese Seite befasst sich nur mit seiner Südpolexpedition.
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Die "Fram" war das norwegische Polarforschungsschiff, das von den Forschern Nansen, Sverdrup und Amundsen
genutzt wurde. Die "Fram" war dafür gebaut worden, im Packeis driften zu können, ohne unter dem enormen Druck
des Eises Schaden zu nehmen.
Das Schiff wurde von Fridtjof Nansen in Auftrag gegeben und von dem berühmten Schiffbauer Colin Archer erstellt.
Einige Daten: gebaut 1891-92, L*B*T = 39m * 11m * 4,75m, Verdrängung 800 t, 3 Masten, Schonertakelung,
Maschine 220 PS, max. 7kn, auf der Amundsen Expedition wurde ein 180 PS Dieselmotor eingebaut, 16 Mann Besatzung.
Ruder und Schiffsschraube waren einziehbar, um nicht vom Eis zerdrückt zu werde.
Die Außenwand war etwa 50 cm dick und mit schrägen Streben im Innern versteift.
Das Schiff sollte vom Eisdruck angehoben und so ein Zusammendrücken verhindert werden.
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Auf der Nansen-Fram-Expedition (1893–1896) bewährte sich die "Fram" hervorragend und so nutzte auch Amundsen
das Schiff auf seiner Südpol-Expedition (1910-1912).
Amundsen plante eine Expedition zum Nordpol. Sein Interesse erlosch jedoch, nachdem Peary behauptet hatte,
den Nordpol erreicht zu haben. So beschloss Amundsen, den Südpol als Erster zu erreichen.
Zur selben Zeit versuchte dies auch der Brite Robert Falcon Scott. So kam es zu einem
Wettlauf zwischen den beiden.
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Amundsen hielt seinen Südpol-Plan geheim, da er fürchtete, dass es politisch nicht gewünscht war, das
befreundete England herauszufordern. Offiziell wollte er den Nordpol per Drift mit der "Fram" erreichen.
Auch seine Mannschaft wurde nicht eingeweiht, erst auf Madeira erfuhr die Besatzung von seinem neuen Plan.
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Am 10. August 1910 verliess die "Fram" Kristiansand in Norwegen. Sie hatte Proviant für zwei Jahre an Bord.
Nach einem Zwischenstopp auf Madeira
erreichten sie am 14. Januar 1911 die Antarktis. In der Bucht der Wale im Rossmeer machte das Schiff
am Schelfeis fest.
Amundsen's Expedition wurde geteilt. Eine Gruppe von 10 Mann sollte mit der Fram ozeanografische
Untersuchungen im südlichen Eismeer machen. Ein zweite Gruppe mit 9 Mann blieb an Land.
Mit vier Begleitern wollte Amundsen zum Südpol vorstoßen. Vier von ihnen sollten die Umgebung erforschen.
Falls man den Südpol nicht erreichen würde, wollte man doch einige Ergebnisse vorweisen.
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Zuerst baute man eine Hütte und erkundete die Umgebung. Der Sommer auf der Südhalbkugel wurde auf langen
Ausflügen genutzt, um Proviantdepots anzulegen. Dabei war auch Hundefutter, denn Amundsen wollte
mit Hunden den Pol erreichen.
Bis zum Wintereinbruch wurden große Mengen von Robben und Pinguinen erlegt, um den Winter gut zu überstehen.
Die 60 Tonnen Fleisch sollten für die Männer und die 110 Hunde ausreichen.
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Amundsen brach am 24. August 1911 zu früh zum Südpol auf. Er war nervös und fürchtete die Motorschlitten der
Engländer. Aber es war noch Winter, die Temperatur fiel in den Nächten auf minus 56 Grad Celsius, man musste
abbrechen. Ein zweiter Versuch begann am 20. Oktober 1911.
Sie kämpften sich von den zuvor angelegten Depots vorwärts und machten auch mal zwei Tage Pause, um die Hunde nicht zu
überanstrengen. Am 9. November wurden 83°S erreicht, wo ein neues Depot angelegt wurde, um das Gewicht der
Schlitten zu verringern und die Versorgung auf der Rückfahrt zu gewährleisten.
Sie mussten einen Gletscher überwinden. Ein Mann und einige Hunde brachen in eine Gletscherspalte ein.
Ein Schneesturm hielt sie zurück. Auf 88°S wurde ein letztes Depot angelegt.
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Auf der Karte ist Amundsen's Route rot, Scott's Weg schwarz dargestellt.
Der dunkle Teil ist das Schelf-Eis im Ross Meer.
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Am 14. Dezember 1911 war das Ziel der Fahrt erreicht. Um ganz sicher zu gehen machten sie mehrere Messungen mit
ihren Sextanten (über einem künstlichen Horizont). Um Ungenauigkeiten bei den Messungen vorzubeugen
marschierten sie in Form eines Kreuzes rund um den Pol. Sie wollten sichergehen, dass sie den Pol
wirklich erreicht bzw. überschritten hatten.
Sie waren am geographischen Südpol!
Sie benannten das Plateau nach dem norwegischen König „Haakon-VII.-Plateau“.
Vor dem Aufbruch am 18. Dezember stellte die Gruppe ein Ersatzzelt auf,
über dem sie die norwegische Flagge und den Wimpel der "Fram" hissten (siehe Marke).
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Im Zelt ließ Amundsen neben einigen Ausrüstungsgegenständen einen Brief an den norwegischen König
Haakon VII. zurück. Falls er, Amundsen, auf dem Rückweg sterben würde, sollten Scott oder spätere Expeditionen
den Brief nach Europa bringen.
Am 26. Januar 1912 kehrte man zurück zum Basislager Framheim, elf Hunde hatten die Reise überlebt.
Insgesamt war man 99 Tage lang gefahren und hatte über 3000 Kilometer zurückgelegt.
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Robert Falcon Scott war ein britischer Marineoffizier und Polarforscher. Unter seiner Leitung standen die
Discovery-Expedition (1901–1904) und die Terra-Nova-Expedition (1910–1913), auf der er den Südpol erreichen
wollte. Während der von ihm geleiteten Discovery-Expedition unternahm er zwischen November 1902 und Februar
1903 gemeinsam mit Edward Wilson und Ernest Shackleton einen Vorstoß Richtung Südpol, bei dem die drei
Männer mit einer geographischen Breite von 82°17'S einen neuen Südrekord aufstellten.
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Nachdem Shackleton mit seinem eigenen Versuch, während der Nimrod-Expedition (1907–1909) den Südpol zu
erreichen, knapp gescheitert war, unternahm Scott als Leiter der Terra-Nova-Expedition einen neuerlichen
Anlauf. Dieser entwickelte sich zu einem Wettstreit mit dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen.
Robert Falcon Scott erblickte am 6. Juni 1868 in Devonport, England das Licht der Welt. Am 29. März 1912
starb er im Ross-Schelfeis der Antarktis.
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Scott setzte bei der Wahl der Transportmittel auf eine Strategie, die aus Hunden, mandschurischen Ponys,
Motorschlitten und dem "Man-Hauling (Männer ziehen) bestand.
Am 15. Juni 1910 verlies die "Terra Nova" Cardiff. Am 12. Oktober erreichten sie Melbourne.
Dort erhielt Scott ein Telegramm, das ihn informierte, dass Amundsen in Richtung Südpol unterwegs war.
Dennoch fuhr er mit seiner 64-köpfige Mannschaft, mit 19 Ponys, 33 Hunden und drei Motorschlitten
an Bord der "Terra Nova" zum Ross Meer der Antarktis.
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Im Januar 1911 bauten sie ein Basislager am Kap Evans auf (Marke links). Schlechtes Wetter und Probleme mit den Ponies
störten die weiteren Arbeiten, u.a. beim Aufbau der nötigen Depots.
Scott war bewusst, dass Amundsens Lager rund 110 km näher zum Südpol lag und die Norweger ausgewiesene
Experten im Umgang mit Schlittenhunden waren. Er selbst hatte jedoch im Gegensatz zu seinem Kontrahenten den
Vorteil, über eine bekannte Route (die Shackleton Route) zum Südpol vordringen zu wollen.
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Der Marsch zum Südpol begann am 1. November 1911.
Scotts Tross setzte sich aus 16 Männern mit Motorschlitten, Hunden und Ponys für den Transport von Ausrüstung
und Verpflegung zusammen. Wegen schlechter Wetterbedingungen, Ausfall der Motorschlitten und
Problemen mit den Ponys kamen sie nur langsam voran. Einzelne Gruppen wurden zum Basislager zurückgeschickt.
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Den Südpol erreichten Scott und seine Männer schließlich am 18. Januar.
Am Ziel stellten sie fest, dass Roald Amundsen und vier Begleiter bereits fünf Wochen zuvor dort eingetroffen
waren. Seine verzweifelte Enttäuschung angesichts der Niederlage hielt Scott im Tagebuch fest:
„Das Schlimmste ist eingetreten […] Alle [meine] Träume sind dahin […] Großer Gott! dies ist ein
schrecklicher Ort […].“
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Scott am Südpol bei dem Amundsen Zelt. Die Enttäuschung ist gross.
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Die ausgezehrten und an Erfrierungen leidenden Männer der Südpolgruppe machten sich am 19. Januar 1912
auf den 1300 km langen Rückweg zum Basislager am Kap Evans.
Geplagt von stürmischem Wetter mit sinkenden Temperaturen, schweren Erfrierungen, Schneeblindheit,
Hunger und Erschöpfung kämpften sie sich nur noch langsam vorwärts.
Zwei Männer starben, die restlichen drei schlugen am 19. März ihr letztes Lager auf.
Dort starben sie an Hunger, Kälte und Erschöpfung. Scotts letzte Tagebucheintragung datiert vom
29.3.1912.
Ein Suchtrupp fand die Leichen am 12. November 1912 und errichtete dort eine Grabstätte (Marke rechts).
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Die Amundsen-Scott-Südpolstation ist eine US-amerikanische Forschungsstation in der Antarktis.
Sie wurde nach den beiden Südpolpionieren Roald Amundsen und Robert Falcon Scott benannt und liegt
in 2.835 Metern Höhe auf dem Inlandeis, wenige hundert Meter vom geographischen Südpol entfernt.
Sie wurde 1956 für das Internationale Geophysikalische Jahr gegründet und im Laufe der Zeit immer
wieder erweitert.
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Nach Amundsen und Scott dauerte es fast 45 Jahre, bis noch einmal ein Mensch seinen Fuß auf den Südpol setzte.
1956 erreichte eine amerikanische Marinegruppe mit einem Flugzeug den Südpol.
Erst im Jahr 1958 wurde der Südpol erstmals nach 1912 wieder über den Landweg erreicht.
Im Rahmen der Commonwealth Trans-Antarctic Expedition erreichten der Neuseeländer Edmund Hillary und
dessen Begleiter am 4. Januar 1958 und eine Gruppe um den Engländer Vivian Fuchs am 19. Januar 1958 den Südpol.
Die deutschen Abenteurer Arved Fuchs und Reinhold Messner durchquerten 1989/1990 die Antarktis
zu Fuss und auf Skiern (mit Segelunterstützung). Die Strecke führte vom Filchner Ronne Schelfeis über den
Südpol bis zur McMurdo Station, insgesamt 2800 km. Am 13. November 1989 begann der Lauf, am 31.12. waren sie
am Südpol und am 12. Februar 1990 hatten sie es geschafft.
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Quelle: Internet Wikipedia Enzyklopädie
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