|
Seemotive's Buchecke,
heute vorgestellt:
Cargonauten
Wanderarbeiter zur See
|
Cargonauten
Wanderarbeiter zur See
von Oliver Tjaden und Christoph Rasch
96 Seiten, 68 farbige Abbildungen
21 x 27 cm, Surbalin-Leineneinband mit farbigem Schutzumschlag
Verlag H.M. Hauschild GmbH, Bremen,
ISBN 978-3-89757-431-1 Euro 19,80
|
|
Im Jahre 2008 wurde im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven die Wander-Ausstellung
Cargonauten gezeigt.
2009 war sie beim Evangelischen Kirchentag in Bremen und 2010 beim Ökumenischen Kirchentag in München zu sehen.
Der Bremer Hauschild Verlag begleitete die Sonderausstellung mit diesem Buch.
|
Eine kurze Pause.
|
Der Begriff "Cargonauten" wurde von den antiken Seefahrer-Vorfahren, den "Argonauten" abgewandelt
übernommen. Ähnlich wie die Argonauten mit ihrem Goldenen Vlies, sind die Cargonauten lange Zeit auf
den Meeren unterwegs, fern der Heimat und fern den Familien.
Über Monate besteht ihr Leben nur aus Arbeit und Schlaf.
|
Dieses Buch ist praktisch ein Bildband mit großformatigen, eindrucksvollen farbigen Fotos,
von denen mehrere
auch über zwei Seiten gehen. Es hat nur drei Kapitel :
Nach "Vorwort und Geleit" - Boombranche mit bequemen Flaggen,
es geht um Containerschiffe und Billigflaggen.
- Wanderarbeiter zur See,
für unzählige Menschen aus Asien, Afrika und Osteuropa sind die jobs
auf hoher See der einzige Ausweg aus der Armut in ihren Heimatländern.
- Eine Mission in kleiner Münze,
über die Seemanns-Missionen.
|
Ein Kapitän, der sich um seine Mannschaft kümmert.
|
Maschinenwartung
|
Reinigen des Laderaums
|
In unserer globalisierten Welt arbeiten auf den Handelsschiffen Balten, Polen, Russen, Kroaten mit
Iranern, Filipinos und Männern aus Kiribati zusammen.
In dieser Bordfamilie müssen sich alle zusammenfinden.
Seit dem Bau von Containerterminals weit draußen vor den Städten gibt es ein Seemannsleben nur eingeschränkt
in einer Hafenstadt.
Das Klischee vom abenteuerlichen Seemannsleben mit einer Braut in jedem Hafen gab bzw. gibt es schon
lange nicht mehr. Die Seeleute heute haben Familien zu versorgen, sie sparen und sie rufen lieber zu
Hause an, anstatt
sich die Heuer in Kneipen und von Prostituierten abnehmen zu lassen.
|
Laschen der Container.
|
Nicht selten sind auf einem Schiff Seeleute von 4 bis 10 verschiedenen
Nationen an Bord. Trotz Ausbildungs- und Sprachproblemen ist die Zusammenarbeit generell gut.
Dennoch, alle an Land üblichen Probleme, von Ausbeutung und Alkoholismus über Korruption bis zu rassistischen
Übergriffen, können auch an Bord auftreten.
Auf dem Schiff eskalieren sie schneller, denn kein Betroffener
kann sich der Situation entziehen.
|
Ein Seemannspastor kommt an Bord.
|
Ganz wichtig: die Möglichkeit, zu Hause anzurufen.
|
Unter dem Dach der Internationalen Christlichen Seemannsmission sind heute 27 Organisationen in über 120
Ländern mit rund 1000 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern tätig.
Ganz wichtig sind Schiffsbesuche; die Pastoren sind Seelsorger, Vermittler bei Streitigkeiten mit der
Reederei und Sozialarbeiter bei den unterschiedlichsten Problemen.
Wichtig sind auch die Seemannsclubs in vielen Hafenstädten der Welt, die die Seeleute in
allen Belangen unterstützen und aufnehmen.
Dieses Buch zeigt ein ungeschminktes Bild von der Seefahrtsrealität in unserer globalisierten Welt.
Das Buch sollte in jeder maritimen Bibliothek stehen,
empfehlenswert !!!
|
|