Seemotive :

Pharao

Pharaonen - Schiffe


Die Pharaonenzeit in Ägypten umfasst einen Zeitraum von ca. 3000 bis 300 v. Chr.
Historiker gliedern diese Zeit noch in verschiedene Zeiträume wie "altes Reich, zwei Zwischenzeiten, mittleres und neues Reich sowie Spätzeit".
Nach intensiven Hieroglyphenstudium teilten Forscher diese Zeit in 30 Dynastien auf.
Hier werden Boote und Schiffe ägyptischer Schiffbauer aus dieser Zeit vorgestellt, die auf Briefmarken erschienen sind.


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Die Ägypter glaubten an ein ewiges Leben nach dem Tod. So gaben sie ihren Toten irdische Güter, Modelle und Abbildungen mit ins Grab, die sie im kommenden Leben benötigten.
Darunter waren ganze Boote, Bootsmodelle, Gemälde und Reliefs von Schiffen.
Links ein Modell aus dem Grab von Tutenchamun (1332 bis 1323 v. Chr.). Es sieht fast wie ein Katamaran aus, aber der dunkle Teil im Hintergrund ist vermutlich das heruntergelassene Segel.


pharao
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Ziemlich sicher begann die Schiffahrt auf dem Nil mit Papyrusbooten.
So ca. 5000 v. Chr. begann es in Ägypten zu regnen und das blieb so bis ca. 2400 v. Chr.
Längs des Nils wuchsen in grossen Gebieten Papyrus. Das war die Basis für die Papyrusboote, siehe Marke links.
Und um 3000 v. Chr. sind auch die ersten Boote mit Segeln abgebildet worden.
Auf der rechten Marke kann man an der Aussenhautbindung auf ein Papyrusboot schliessen.


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Es war der Nil und der Verkehr auf dem Nil, der zu der wichtigsten Handelsstrasse Ägyptens wurde.
Fast das ganze Jahr wehte im Niltal ein nördlicher Wind; d.h. man hatte Rückenwind wenn man gegen den Strom Richtung Süden segelte.
Man hatte Gegenwind, wenn man nordwärts wollte. Dann wurden die Masten umgelegt und man liess sich von der Strömung schieben und ruderte. Mit der damaligen Takelage war ein Kreuzen auf dem Nil nicht möglich.
Aber nicht nur im Niltal spielte Ägyptens Flotte eine entscheidende Rolle, sondern auch auf dem Roten Meer und im Mittelmeer. Im Süden des Nils lag das Land Nubien mit dem reger Handel betrieben wurde. Eingangs des Roten Meeres wurde das sagenumwobene Land Punt (heute Somalia) angesteuert und im Mittelmeer florierte der Zedernholz-Handel mit Byblos in Syrien.


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Rund um die Cheops Pyramide fand man 1952 fünf "Bootsgräber". In einem lag die "Sonnenbarke" des Pharao Cheops wie ein gigantischer Bausatz in 407 Teilen und in 13 Schichten demontiert. Der Zedernholzrumpf war noch gut erhalten. Das Boot wurde um 2600 v. Chr. gebaut.
    Einige Daten:
  • Länge 43,40 m
  • Breite 5,66 m
  • Länge der Ruder 5,00 m
  • Tiefgang 1,50 m
  • Wasserverdrängung 45 t
Die Cheops Sonnenbarke wurde wieder zusammengesetzt und befindet sich heute in einem Museum dicht beim Fundort.
Unter dem Begriff Barke versteht man in Ägypten ein mastloses Boot. Eine Sonnenbarke ist ein Schiff mit dem man am Tag unterwegs ist. Für die Ägypter war es selbstverständlich, dass die Sonne ihre schnelle Fahrt von Osten nach Westen nur auf einem Boot machen konnte.

Die Boote wurden sowohl aus heimischen Akazien- und Sykomorenholz als auch aus importierten Kiefern, Zypressen und Zedern gebaut. Die Leinen und Trossen wurden aus Palmfasern, Papyrus oder Grasfasern hergestellt.


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Auf der linken Marke sehen wir ein "Reiseschiff" aus der Zeit von ca. 3300 v. Chr., das auf dem Nil verkehrte. Auffällig ist der zweigeteilte Bipodmast mit Verstrebungen im oberen Teil. Der Mast hatte nur ein starkes Vorstag aber viele Backstagen, die vom oberen Teil des Mastes nach achtern liefen.
Der zweigeteilte Mast und die vielen Backstagen sollten den Druck auf möglichst viele Teile des Bootsrumpfes verteilen.
Das Boot hat auf jeder Seite drei Ruder!

Auf der rechten Marke ist ein Boot aus der Zeit von ca. 2700 v. Chr. zu sehen und wird dem Pharao Sahure zugeschrieben.
Es hat ebenfalls einen Bipodmast, der bei Nordkursen umgeklappt und in die achteren hohen Stützen gelegt wurde. Die längsschiffs verlaufene Zickzacklinie war ein Trossengurt der die Bootsplanken zusammenhielt. Dieser Trossengurt wurde mit einer Spanntrosse, die über dem Rumpf in drei Stützen verläuft, dichtgeholt. Das war für die Festigkeit der Boote bei Fahrten auf dem Mittelmeer und dem Roten Meer notwendig.


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Auf den beiden linken Marken sehen wir ägyptische Lastenschiffe um 2.500 v. Chr.
Rechts ist ein Reiseschiff um 1500 v. Chr. abgebildet. Es hatte eine Länge von ca. 30 Metern.
Alle drei Schiffe hatten ein grosses Deckshaus aus Schilfmatten mittschiffs. Sie sind schlank, bunt bemalt, haben keinen Kiel und das Heck war höher als der Bug. Das mittlere Ruderboot ist papyrusförmig gebogen und es hat nur ein Steuerruder.


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Hier sind vermutlich zwei Reiseschiffe um 1500 bis 1300 v. Chr. abgebildet. Neben dem verzierten schlanken Bug, dem üblichen Deckshaus fällt das mittschiffs angebrachte hohe Steuerruder auf.
Damit die Bootsführer es bedienen konnten, war eine auslegbare Pinne angebracht worden, siehe Ausschnitt rechts oben.
Die Nocken (Enden) der unteren Rah sind nach oben gebogen, damit sie beim Rollen des Schiffes nicht ins Wasser tauchten, rechte Marke. Da ist auch eine Treppe abgebildet, die zum Dach des Deckshauses führt.
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Diese drei Fahrzeuge werden dem Zeitraum um 1500 bis 1100 v. Chr. zugeordnet. Links oben ist der Rumpf mit stilisierten Papyrusblüten versehen worden. Rechts wurde auf diesen Schmuck ganz verzichtet. Eine Stuhl-Darstellung in einem Deckshaus deutet immer auf einen Thron eines Pharao's hin.
Links sehen wir einen Löwenkopf am Vorsteven eines seegehenden Schiffes. Einige Historiker haben ihn als Rammsporn bezeichnet, obwohl der eigentlich eben unter der Wasserlinie sein müsste.
Dieses Boot wird dem Pharao Ramses III. zugeordnet, der in seiner Amtszeit einen Angriff von "Seevölkern" aus dem Mittelmeer abwehren konnte.


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Links oben ist die von Priestern getragene Sonnenbarke der Göttin Isis abgebildet.
Rechts oben ist eine Totenbarke aus dem Grab des Iniherchaui aus Deir-el-Medina (um 1200 v. Chr.) zu sehen. Im Bug der Barke steht die Göttin Isis, gefolgt von den Göttern Thot, Chepri und Hu. Der Verstorbene steht am Steuerruder.

Rechts eine Wandmalerei aus dem Grab des Pharao Irinefer mit zwei Sonnen um 1300 v. Chr.
Hier ist links der Tote auf einer Sonnenbarke dargestellt, davor der Vogel Phoenix, der bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte verbrennt und aus seiner Asche verjüngt wieder aufersteht.

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Links sehen wir ein Bild von Tutenchamun, diesmal ohne Totenmaske. In der Mitte ist ein Modell aus seinem Grab abgebildet, ca. 1320 v. Chr.
Es ist eine papyrusförmige Barke, die als Begräbnis- oder Wallfahrtschiff gedeutet wurde.
Rechts sind seine Eltern, der Pharao Echnaton mit seiner Frau Nofrete abgebildet. Echnaton erhob den Gott Aton in Gestalt der Sonnenscheibe zum Gott über alle Götter Ägyptens.

Das rechte Boot wird auf ca. 1600 v. Chr. datiert.

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Ein weiteres symbolisches Bild aus dem Grab von Tutenchamun. Auf der Barke sitzen links und rechts zwei Paviane mit einer Sonnenscheibe über dem Kopf. Dieses Tier stand für Thot, den Gott des Schreibens und des Wissens.
In der Mitte der Skarabäuskäfer, der eine Kugel aus Dung nicht nur vor sich herschiebt sondern noch seine Eier darin ablegt.
Für die Ägypter war es die Schöpfung neuen Lebens. Die Dungkugel war ein Abbild der Sonne wie sie täglich über dem Horizont erscheint.


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Eine Marke zum Schutz nubischer Denkmäler.
Abgebildet sind angeblich Petrus, Pharao Ramses II. und Wandmalereien mit einer Sonnenbarke aus dem Tempel von Wadi-es-Sebua.


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Um 1500 v. Chr. liess die Königin Hatschepsut (links oben) eine Flotte von sogenannten Punt Schiffen bauen. Sie sollten hauptsächlich Weihrauch, Myrrhe, Ebenholz, Elfenbein, Gold, Augenfarbe etc. aus Punt (Somaliaküste) holen.
Diesen Bootstyp findet man am häufigsten auf Briefmarken mit ägyptischen Schiffen.
Das linke Bild ist ein Relief aus dem Totentempel der Königin Hatschepsut.
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Die Puntschiffe waren keine gewöhnlichen Lastenfahrzeuge. Sie sind als Handelsgaleeren bezeichnet worden. Sie waren für schnelle Fahrten in gefährlichen Gewässern wie das Rote Meer gebaut worden.
Diese Schiffe hatten eine Länge von ca. 30m, eine Breite von 5,5 bis 9m und einen Tiefgang bis 1,5m.
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Die Puntschiffe hatten die Form gewöhnlicher Reisefahrzeuge; der Vorsteven endete in einem gerade aufstehenden Teil und der Achtersteven zeigte eine stilisierte Papyrusblüte.
Die Boote hatten eine Spanntrosse, die an Trossengurten, die um den Rumpf am Bug und Heck herumgeführt waren, befestigt war. Die Trosse verläuft über gabelförmige Stützen und wird am Mast gespannt, rechte Marke.
Ebenfalls auf dieser Marke sehen wir, dass die Rahen aus zwei Spieren bestanden, die in der Mitte zusammengebunden waren.
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Viele Boote konnten auf Grund ihrer Bauweise zerlegt und über Land, z.B. vom Nil zum Roten Meer transportiert werden.


Dieses Boot passt in den Zeitraum um 1500 v. Chr.
Das Boot ist vorne und achtern bunt bemalt, den Achtersteven ziert eine Papyrusblüte.
Auffällig ist am Heck das riesige Ruder, das auf einer Stütze liegt und mit einer Pinne bedient wird.
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So ähnlich sahen auch Lastenkähne aus mit denen riesige Steinblöcke für die Pyramiden oder Obelisken für Tempel transportiert wurden.
Diese Lastenkähne wurden von anderen Booten geschleppt.
Historiker haben gerechnet und danach waren diese Kähne bis zu 84m lang, hatten eine Breite von 28 und einen Tiefgang von 1,9 Metern. Die Tragfähigkeit soll rund 1900 Tonnen betragen haben.


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Hier ein abschliessendes Bild aus der Wikipedia Enzyklopädie:
Ein populärer Sport bei den Ägyptern war das Harpunieren von Fischen von Papyrusbooten aus.
Der Jäger, "der die Macht hatte", wurde auf den Bildern relativ gross dargestellt. Seine Frau, die ihn begleitete, ist vor seinem Knie bedeutend kleiner abgebildet.


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Hier einige Markenbilder zu den Verursachern der ägyptischen Hochkultur.
Von links sehen wir einen Sohn von Ramses III, Prinz Amenherkhepschef, dann Ramses III und in der Mitte eine Opfergabenträgerin. Daneben die Göttin Isis und Nefetari, Gattin Ramses II.

Die Ägypter hatten zu dieser Zeit eine Körpergröße von ca. 1,5 Metern. Sie bauten Schiffe, Tempel, Pyramiden, Obelisken und Sphinxe in erstaunlichen Dimensionen! Sie erkannten das die Erde eine Kugel ist und sie interpretierten und übernahmen die sie umgebenden Wesen der Natur.



pharao Quellen:
Wikipedia Internet Enzyklopädie
Björn Landström, die Schiffe der Pharaonen, C. Bertelsmann Verlag 1974

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