| Seemotive :
Cook's letzte Pazifik Reise!
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Seine dritte und letzte Reise in den Pazifik begann Captain James Cook im Jahre 1776. Sie endete
1780, aber ohne ihn. Er wurde von Eingeborenen auf Hawaii getötet.
Auf diesem Markenblock sehen wird die Kurse bis zum Tode Cook's rot gestrichelt eingetragen.
Die Rückfahrt, u.a. unter der Führung von Capt. Clerke ist blau gestrichelt.
Das Ziel dieser Reise war in erster Linie eine mögliche Nordwest-Passage zu finden, aber
diesmal von West nach Ost, d.h.
eine nördliche Verbindung vom Pazifik in den Atlantik.
Dabei sollten auch noch unbekannte Gebiete des Nordpazifiks erforscht werden.
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Cook's Schiff auf dieser Reise war wie auf der zweiten Reise die 'Resolution'
(Entschlossenheit), eine Dreimastbark, 462 Tonnen, Länge 34m, Breite 9m,
Tiefgang 4m (siehe Marke links).
Wie auf der zweiten Reise, nahm er auch diesmal ein Begleitschiff, die 'Discovery' (Entdeckung)
mit. Die 28m lange 'Discovery' verdrängte 299 Tonnen und das Kommando hatte Captain
Charles Clerke, der auch schon auf den beiden vorhergehenden Reisen dabei war.
Die Reise führte von Plymouth auf bekannten Kursen über Kapstadt und Tasmanien
nach Neuseeland.
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Weihnachten 1777 trafen
die Schiffe auf eine Atoll-Gruppe, die Cook Christmas Islands nannte.
Danach entdeckten sie drei neue Inseln, die heute den Namen Cook Islands tragen.
Als er hier kein Futter für seine Zuchttiere fand, die er nach Tahiti bringen wollte,
segelte er nach Tonga.
Auf der linken Marke sehen wir die symbolische Landung auf Christmas Islands
und rechts eine weitere
Landungsdarstellung mit dem Schwenken eines Palmwedel als Zeichen der Freunschaft.
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Auf Tonga blieb Cook 2,5 Monate. Dann lief er Tahiti an, hielt sich
dort aber nicht lange auf und steuerte einen nördlichen Kurs.
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Auf dieser dritten Pazifikreise, die Cook eigentlich garnicht antreten wollte und zu der
er geschickt überredet wurde, veränderte sich das Verhalten des sonst so
geduldigen und gerechten Kapitäns. Cook zeigte menschliche Schwächen,
war jähzornig und auch grausam.
Die Diebereien der Insulaner wurden mit Auspeitschen
geahndet, einigen wurden Kreuze wie ein Schandmal in die Arme geschnitten.
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Er soll
ihnen Ohren abgeschnitten haben, auf sie mit Schrotkugeln geschossen und Fliehende mit
dem Bootshaken gestochen haben.
Auch von brutalen Strafaktionen mit vielen Toten
und zerstörten Kanus wird berichtet.
Der Erfolgs- und Verantwortungsdruck hatte Cook zermürbt. Er war psychisch und
physisch überfordert.
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Im Januar 1778 tauchte vor den Schiffen eine ganz neue Inselgruppe auf.
Cook, als Offizier der Royal Navy benannte diese Inseln nach dem ersten Lord
der Admiralität, Sandwich Islands. Später wurden sie Hawaii genannt.
Das war und sollte die grösste Entdeckung dieser Reise bleiben.
Doch sie blieben nur kurze Zeit dort. Cook wollte unbedingt in diesem Jahr 1778 die
Nordwestpassage finden und drängte zum Aufbruch.
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Sie segelten einen nordöstlichen Kurs um auf Amerika zu treffen. Im März 1778
erreichten sie die kalifornische Küste dort, wo heute San Francisco liegt.
Im Nieselregen und bei ablandigen Winden kamen sie zu einer Bucht, die Cook Nootka Sound
nannte.
Sie suchten weiter immer der Küste entlang, kreuzten durch Buchten und
segelten in Flussmündungen hinein. Schliesslich erreichten sie
die Beringstrasse und fuhren weiter in die Tschuktschensee bis sich das Eis zu Barrieren
vor ihnen aufbaute. Sie unternahmen mehrere Versuche weiter zu kommen, doch das Eis lies sich
nicht bezwingen. Im November 1778, als der Winter einsetzte, brach Cook die Suche ab und
segelte nach Hawaii zurück.
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Als Cook nach Hawaii zurückkehrte bereiteten die Insulaner ihm einen
überwältigenden Empfang. Unzählige Boote kamen ihnen entgegen
und umringten die Schiffe.
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Es war ein unglaublicher Zufall, dass Cook
genau zu einem alljährlichen mythischen Fest der Insulaner vor Hawaii ankam.
Und er tauchte genau aus der Himmelsrichtung auf, aus der dem Mythos zufolge der
Gott des Friedens und des Lichtes, 'Lono', kommen sollte. Cook wurde darauf als Gott
verehrt. Er war Mittelpunkt verschiedener Zeremonien, er wurde auf seinen Wegen von
Priestern eskortiert. Die Häuptlinge erschienen und erwiesen Cook mit zahlreichen
Geschenken die Ehre.
Auf der rechten Marke ist ein Priester oder Krieger mit einer Maske zu sehen, vom
Bordmaler gezeichnet.
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Doch nach vielen Feiern gingen selbst bei den Insulanern die Vorräte aus.
Und nach dem Mythos sollte Cook schon längst wieder die Insel verlassen haben.
Ein Stimmungsumschwung setzte bei den Eingeborenen ein. Diebstähle nahmen zu,
Schlägereien zwischen Matrosen und Insulanern traten auf.
Cook erkannte die
Situation und liess die Anker lichten. Doch schon nach wenigen Meilen kamen sie in einen
heftigen Sturm und der Fockmast der 'Resolution' brach. Cook kehrte um. Der Mast
mußte an Land repariert werden.
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Der Empfang fiel frostig aus. Die Insulaner erkannten, dass Cook kein Gott war, denn
'Lono' kommt nicht mit einem schadhaften Schiff zurück.
Die Europäer wurden ausgelacht, bestohlen und beleidigt. Seeleute, die zum
Wasserholen abkommandiert waren, wurden mit einem Steinhagel vertrieben.
Als ein
Beiboot der 'Discovery' gestohlen wurde geriet Cook in Wut. Mit sechs Booten,
in denen bewaffnete Männer sassen, ließ er die Bucht abriegeln.
Dann ergriff er eine Muskete und ging selbst an Land. Er wollte den Häuptling
als Geisel festnehmen, bis das Beiboot zurückgebracht wird.
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Über Cooks Tod gibt es verschiedene Versionen. Einmal soll er den
Häuptling ergriffen haben und wurde dabei erstochen. Ein anderes mal wurde er, weil
er den Eingeborenen den Rücken zukehrte von hinten erdolcht. Und einige sprachen
von einem Gefecht, in dem Cook und vier Matrosen starben. Die Überlebenden
ruderten an Bord der Schiffe zurück. Die Toten blieben an Land. Cooks Leichnam
wurde von Eingeborenen zerstückelt.
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Captain Clerke von der 'Discovery' übernahm das Kommando. Als einige Insulaner
in Cooks Kleidern provozierende Tänze am Strand aufführten befahl Clerke
eine Strafaktion. Die Bucht wurde mit Breitseiten aus den Geschützen eingedeckt.
Dann gingen die bewaffneten Mannschaften an Land und schossen alles nieder, was ihnen
vor die Gewehre kam.
Tage später erschien ein Insulanerkönig und übergab abgeschabte Knochen
und Cooks rechte Hand, erkennbar an einer Narbe. Die Leichenteile wurden in einem Sarg
dem Meer übergeben.
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Captain Clerke unternahm nun noch einen Anlauf, die Nordwestpassage zu finden.
Die Schiffe fuhren wieder durch die Beringstrasse und wieder blieben sie im Packeis
stecken. Als Clerke starb wurden beide Schiffe von Offizieren nach England
zurückgesegelt. Nach fast vier Jahren erreichten die Schiffe ihren Heimathafen
Plymouth.
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Bei seinen Entdeckungs- und Forschungsfahrten hat Captain James Cook große
weiße Flecken auf den Landkarten getilgt. Er hat immens viele Inseln und
Küsten entdeckt und exakt kartographiert. Er hat so große Entfernungen
zurückgelegt wie noch kein Mensch vor ihm. Er hat die Suche nach dem 'terra australis incognita'
beendet und hat bewiesen, dass es keine nutzbare nördliche Verbindung zwischen
Atlantik und Pazifik gibt.
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