Seemotive :

                                Der D-DAY auf Briefmarken!

titel



Flotte
D-Day steht für 'decision day', Entscheidungstag. Er wird auch als 'departed date' bezeichnet, Abreisedatum.
Heute verbindet man mit dem D-Day den 6. Juni 1944, dem Beginn der Invasion der Alliierten in der Normandie im zweiten Weltkrieg.
Deutschland hatte zu Beginn des Krieges Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien und Frankreich besetzt und kämpfte im Osten gegen Russland.
Ziel der Alliierten war es, im Westen eine zweite Front gegen Deutschland zu schaffen. Das hatten Churchill und Roosevelt im Mai 1943 in Washington beschlossen.


Monty
Ike
Die Landung alliierter Truppen stand unter dem Kommando des amerikanischen Generals Dwight D. Eisenhower (links) und lief unter dem Codenamen Operation 'Overlord'.
Es war die größte Invasion der Weltgeschichte.
Die reinen Landungsunternehmen standen unter dem Befehl des britischen Generals Montgomery (oben links).
Die Marineoperationen liefen unter dem Codenamen 'Neptun'.


Belfast
liberty ship
Insgesamt nahmen 5.336 Schiffe, darunter 4.126 Landungsfahrzeuge mit 50.000 Mann an Bord, über 12.000 Flugzeuge und 185.000 Soldaten an der Invasion teil.
Die Seestreitkräfte bestanden aus amerikanischen, englischen, französischen, holländischen, griechischen und polnischen Schiffen, insgesamt 7 Schlachtschiffe, 2 Monitore, 23 Kreuzer, 105 Zerstörer und 1073 kleinere Kriegsschiffe.
Sie sicherten und deckten 4.126 Landungsboote.
Die Fliegerkräfte der Alliierten bestanden aus 5.112 Bomben- 2.316 Torpedo- und 5.400 Jagdflugzeuge.
Hinweis: In der Literatur differieren die Zahlen etwas.
Oben sehen wir den britischen Kreuzer 'Belfast' mit Tarnbemalung, daneben den amerikanischen Kreuzer "Texas", links ein Liberty Schiff beim Löschen von Kriegsmaterial.


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Auf diesem Markenblock von Palau ist eine Übersicht der Invasion dargestellt.
Auf der Karte ist die Halbinsel Contentin in der Normandie zu sehen.
Die Landung der Alliierten erfolgte an fünf Abschnitten mit eigenen Codenamen.
Links kann man die Bezeichnungen 'Utah' und 'Omaha' erkennen. Hier landeten die Amerikaner als westliche Task Force mit 304 Kriegsschiffen und 1.700 Landungsfahrzeuge, rechts sind die Namen 'Gold' 'Juno' und 'Sword' eingetragen.
Bei Gold und Juno landeten die Briten, bei Sword die Kanadier.
Das war die östliche Task Force mit 348 Kriegsschiffe und 2426 Landungsboote.
Ganz links und rechts sieht man Fallschirme. Hier wurden Luftlandetruppen zur Flankensicherung abgesetzt.
Der eigentlichen Landung waren verschiedene Täuschungsmanöver vorausgegangen.
Spione funkten Falschmeldungen.
In Dover wurde eine Geisterflotte aus Landungsbootattrappen (Marke rechts) und Panzern aus Gummi aufgebaut und Calais stark bombardiert.
Die Deutschen sollten glauben, Calais sei das Invasionsziel.
fake landing crafts


supply
Die Alliierten bereiteten sich 18 Monate auf ihr Landungsunternehmen vor.
Rund 3,5 Millionen Soldaten wurden in Südengland und auf den über 5000 Schiffen zusammengezogen.
Rund 20 MillonenTonnen Kriegsmaterial für die Invasionsarmee mussten von Amerika nach England und dann nach Frankreich gebracht werden.
Das passierte mit den amerikanischen 'Liberty' Schiffen.
Auf den beiden Marken sehen wir die amerikanische Versorgungsflotte, einen T2-Tanker und ein auf den Strand gesetztes Libertyschiff (Flut, Ebbe ausnutzend).


mulberry port
mulberry port
Für das Ausladen so gewaltiger Mengen von Kriegsmaterial benötigte man Häfen, und zwar Häfen, die in der ersten Invasionsphase zur Verfügung stehen mussten.

Das Problem wurden mit künstlichen Häfen, den so genannten 'Mulberries' (Maulbeeren) gelöst.

An der französischen Küste wurden mit schnell bindenden Zement beladene Schiffe als Wellenbrecher versenkt.
Sie wurden mit Stahlbetonrohre und mit großen Senkkästen verbunden. So entstanden Molen an denen bis zu sieben Libertyschiffe und 30 Landungsboote entladen werden konnten.
Auf diesem Markenblock von Guyana (oben) ist ein 'Mulberry Port' dargestellt.
Auf der Nicaragua Marke sehen wir das Entladen eines Liberty-Schiffes an einem Senkkasten in einem Mulberry Hafen.
Zusätzlich wurde das Verlegen von Ölpipelines von England zum Festland vorbereitet und nach dem D-Day auch durchgeführt.


barrier
Defense
Die deutsche Verteidigung stand unter dem Befehl der Generalfeldmarschalle Rommel und von Rundstedt.
Hitler hatte versucht mit Artilleriebunkern einen Schutzwall, den Atlantikwall entlang den eingenommenen Küsten aufzubauen.
Als Rommel ihn 1943 besichtigte war er entsetzt, Rundstedt bezeichnete ihn als reinen Propagandawall.
Rommel liess die Küsten verminen, Barrieren mit Sprengkörpern in der Brandung einbauen (siehe linke Marke) und Pfähle (Rommelspargel) einrammen, die eine Landung erschweren sollten.
Auf der rechten Marke sehen wir eine deutsche Verteidigungsstellung, die hier ohne Bunker dargestellt ist.
Am D-Day standen 30.000 deutsche Soldaten in der Normandie den 185.000 Soldaten der Alliierten gegenüber.
Der ca. 60 km breite Landestreifen wurde von zwei Infanteriedivisionen gesichert.



aeroplanes
aeroplanes
Obwohl 'Seemotive' eine maritime Seite ist, muss in diesem Zusammenhang auch auf die entscheidende Rolle der alliierten Flugzeuge hingewiesen werden.
Sie hatten die absolute Lufthoheit. Sie setzten Truppen und Material (auf Lastenseglern) im Hinterland ab.
Sie zertrümmerten die deutschen Stellungen mit konstantem Bombenhagel.
Am hellichten Tag konnte sich kein deutscher Trupp in der Landschaft bewegen. Er wurde sofort von Flugzeugen angegriffen.
Am D-Day wurden von der alliierten Luftwaffe 10.743 Einsätze geflogen und 11.912 Tonnen Bomben abgeworfen.
Der Küstenabschnitt Omaha blieb zunächst unversehrt, mit schlimmen Folgen für die Amerikaner.
Die Bomben landeten 5 km landeinwärts und die deutsche Stellung blieb dort intakt.


parachute
fleet
Für so eine riesige Invasion mussten die Sichtverhältnisse gut sein und die Gezeiten stimmen.
Die Landung der Alliierten war für den 5. Juni geplant, sie wurden wegen des schlechten Wetters um einen Tag verschoben.
Zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens sprangen britische und amerikanische Truppen mit Fallschirmen im Hinterland ab. Sie sollten die Flanken sichern und Brücken besetzen.
Die englischen Staffeln waren erfolgreich. Die Amerikaner verrechneten sich. Ihre Soldaten sprangen direkt über einer Stadt ab und gerieten sofort unter Beschuss.
Lastensegler landeten auf Wiesen, die ersten Kämpfe begannen.



Nevada
Ramillies
Gegen vier Uhr brach für die Deutschen bei Juno, Gold und Sword die Hölle aus.
Bombenteppiche von immer neuen Wellen britischer Flugzeuge zerfetzten Bunker und Geschützstellungen.
Und dazwischen dröhnten die schweren Geschütze der Invasionsflotte. Der ganze Horizont war eine blitzende Wand der feuernden Invasions Armada.
Auf den Marken oben links das amerikanische Schlachtschiff 'Nevada', rechts das britische Schlachtschiff 'Ramillies'.
Auch rund 10.000 französische Zivilisten starben im alliierten Bombenhagel.



fleet
Als gegen sechs Uhr die Sonne aufging begann das Bombardement beim Utah und Omaha Beach.
Die Landungsboote fuhren los. Aber es wurde für Tausende eine Fahrt in den Tod.
Die ersten Verluste forderte die rauhe See. Landungsboote schlugen um, die bepackten Soldaten schrieen um Hilfe.
Doch die anderen Boote fuhren an ihnen vorbei, sie hatten Befehl, sich nicht mit Rettungsaktionen aufzuhalten.
Mehr als 200 Landungsboote sanken!
landing
Am Omaha Strand sah es für die Amerikaner ganz schlimm aus. Hier hatten die Bomber die deutschen Stellungen verfehlt.
Ein vernichtendes Feuer aus Geschützen und Maschinengewehren ratterte in die Landungsboote und zwischen die an Land watenden Männer.
Die ersten Einheiten wurden fast total aufgerieben, die Panzer sofort in Brand geschossen.
Die zweite und dritte Welle verloren über die Hälfte ihrer Soldaten.
Nach vier Stunden Kampf lagen ca. 3.000 Tote und Schwerverletzte am sechs Kilometer langen Strand.



landing
Doch die Übermacht der Amerikaner war groß. Immer neue Landungsboote kamen heran, die Soldaten kletterten über Leichen, sprengten Rommels Strandhindernisse weg, Panzer landeten und feuerten in die Bunkerscharten.
Auch deutsche Soldaten starben zu Tausenden. Engländer und Kanadier gerieten auf ihren Strandabschnitten auch in ein starkes Abwehrfeuer.
Aber hier hatte das Bombardement fürchterlich im Ziel gesessen, es waren nicht mehr viele Gegner da.
Dort leisteten die Deutschen den ersten Landewellen tapfer Widerstand, doch dann mussten die wenigen Überlenden zurückweichen.
landing



amphibic
landing craft
crab tank
Auf den Marken sehen wir oben ein amphibisches Landungsfahrzeug und ein offenes Landungsboot.
Links ist ein 'Sherman Crab Mark 1' Panzer, auch 'Flail Tank' (Dreschflegel) genannt, abgebildet.
Zwischen zwei Armen dreht sich eine Stange mit Ketten und Kugeln.
Bei Vorwärtsfahrt trommeln die Kugeln auf den Boden, bringen Minen zur Explosion und hinterlassen für die Nachfolgenden eine breite minenfreie Spur.



barrier
tank
Gegen 13 Uhr trafen amerikanische Marine Landetruppen mit Fallschirmjägertruppen zusammen.
Zwischen 14 bis 16 Uhr hatten sich die gelandeten Panzer zu Divisionen zusammengefunden und begannen ins Land zu rollen. Gegen Abend hatten die Alliierten die besetzten Küstenabschnitte fest in ihrer Hand.
Am Ende des D-Day, der auch der 'längste Tag' genannt wird, hatten die Alliierten nicht alle Operationsziele erreicht, dennoch, Montgomery soll zufrieden gewesen sein.
Die zweite Front gegen Deutschland war errichtet.
Links sehen wir durch Sperren watende Soldaten und rechts einen "wasserdichten" Panzer.



landing
landing
Die Alliierten hatten am D-Day rund 9.000 Tote zu beklagen. Die Verluste bei den Deutschen hat niemand gezählt.
Am Ende des D-Day hatten die Alliierten 160.000 Soldaten an Land gebracht.
Andere Quellen sprechen vom Abend des zweiten Tages, an dem die Alliierten 176.000 Soldaten und 20.000 Fahrzeuge an Land gebracht hatten.
Hitler befahl, keinen Fussbreit Boden kampflos aufzugeben. Infolgedessen wurden deutsche Kampfverbände durch 'Halten' sinnlos verheizt.
Am 28. Juni kapitulierte Cherbourg. Am 15 Juli schrieb Rommel an Hitler, er habe 97.000 Mann verloren und bat ihn, die Folgerungen aus dieser desolaten Lage zu ziehen.
Zwei Tage später wurde er schwer verletzt.

Hitler befahl, dass Paris nur als Trümmerfeld in die Hand des Feindes fallen darf.
Am 25. August wurde Paris unversehrt an General de Gaulle übergeben. Hitler befahl, Paris mit V1 Raketen zusammenzuschiessen. Aber auch dieser Befehl wurde nicht ausgeführt.



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Auf beiden Erinnerungsblöcken von Jersey ist eine Karte von Nordfrankreich in den Farben der Trikolore abgebildet.
Dazu die Landungsabschnitte der Amerikaner, Briten und Kanadier mit den Flaggen und Wappen der Einheiten, die an der Operation beteiligt waren.

Im zweiten Weltkrieg starben auf europäischen Boden 19,1 Mio Soldaten und 14,7 Mio der Zivilbevölkerung.
Dazu kommen 5,9 Mio ermordete Juden.
Im asiatischen Raum und im Pazifik starben 5,3 Mio Soldaten und 15,7 Mio Zivilisten. Das ergibt 55,3 Millionen Tote im zweiten Weltkrieg.
Das Deutsche Reich befand sich vom 1.9.1939 bis zum 7. Mai 1945 mit insgesamt 53 Staaten im Kriegszustand, eine einzigartige 'Meisterleistung' in weltweiter Diplomatie.



landing
landing
Nachdem die Invasion in der Normandie am 6. Juni 'gelaufen war', linke Marken, landeten die Alliierten am 15. August 1944 im Süden Frankreichs an fünf Stellen in der Provence, Mittelmeerküste, rechte obere Marke.


© Seemotive Bjoern Moritz, alle Rechte vorbehalten


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