Schoner

"America" von 1851

Seemotive :

    Aus der Welt der Schoner !


Schoner
Ein Schoner, auch Schooner oder Schuner (englisch schooner) ist / war ursprünglich ein Segelschiff mit zwei Masten; dabei ist der vorderste Mast der Kleinere.
Es wurden / werden an allen Masten längsschiff stehenden Segel (Schratsegel) gefahren. Das waren Stagsegel und Gaffelsegel.
Aber im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von Änderungen durchgesetzt.
Die Anzahl der Masten schwankte von zwei bis sieben. Als Segel kamen die Rahsegel dazu. Folglich änderte sich auch die Typbezeichnung der Schiffe.


Schoner
Der Begriff Schoner stammt vermutlich vom englischen "to scoon" - gleiten ab. Angeblich soll bei einem Stapellauf 1713 in Gloucester bei Boston ein Zuschauer dieses Wort geäussert haben und der Kapitän hat danach des Wort "Schooner" geprägt.
Die linke Marke wurde 1865 in Neufundland herausgegeben.


Schoner
Schoner
Mit ihren mittschiffs liegenden Schratsegeln, Stagsegeln konnten die Schoner hoch am Wind segeln.
Und zwar höher als die großen Windjammer mit ihren Rahsegeln. Dazu waren die Schoner schlanke, ranke Boote.
Das Verhältnis Länge zu Breite betrug 4 : 1. Ein altes Sprichwort sagt "Länge läuft".
Die Schoner waren die schnellsten Segler im 18. und 19. Jahrhundert.


Schoner
Links sehen wir den Lotsenschoner "Falcon".
Für den Lotsendienst vor den Häfen wurden oft Schoner eingesetzt weil sie schnell und wendig waren.
Die Lotsen segelten den einlaufenden Schiffen entgegen und wer zuerst da war bekam den Auftrag.
Rechts ist der berühmte Schoner "America" abgebildet, der 1851 beim New Yorker Yachtclub gebaut wurde.
Es sollte ein schnelles Regattaschiff werden, also entschloss man sich für den Typ Schoner. Ziel war es die Vormacht der Briten beim Yachtsport zu brechen.
Das gelang, die "America" gewann den "100 Guinea Cup rund um die Insel Wight". Seitdem wird die Trophäe Americas Cup genannt.
Einige Daten zur "America":
Länge 31m, Breite 7m, Tiefgang 3,4m, 170 tons, zwei Masten, der hintere war 29m hoch, 490 qm Segelfläche.
Schoner


Schoner
Auf den Marken sehen wir links die "Magic", die 1870 den America's Cup gewann. Rechts ist die "Columbia" abgebildet, Siegerin 1871.
Beide Schiffe sind typische Schoner.


Schoner
Die "Westward" war eine 1910 erbaute amerikanische Rennyacht nach den internationalen Regeln "rule of 1908".
Das 41m lange Schiff hatte eine Segelfläche von 1.172 qm, damals einmalig!
Das Schiff gewann einige Regatten in Europa und wurde nach dem Tod des Eigners an Alber Ballin (Hapag) verkauft. Es wurde in "Hamburg II" umbenannt und nahm an der Kieler Woche teil.
Zwischen beiden Weltkriegen wechselte die Yacht mehrfach den Besitzer. Auf der Marke ist die "Westward" mit ihrem letzten Eigner T.B. Davis abgebildet.


Schoner
Schoner
Die berühmte "Bluenose" lief 1921 in Lunenburg (Nova Scotia) als Fischereischiff vom Stapel. Sie wurde eine kanadische Legende!
Sie war als Gaffelschoner geriggt und besaß damals mit 386 qm das größte Großsegel der Welt.
Der Konstrukteur W. J. Roue ist auf der linken Marke abgebildet.
Einige Daten: Länge 43,6m, Breite 8,20m, Tiefgang 4,85m, Segelfläche 930 qm.
Die Fischer von Nova Scotia wurden wegen der Kälte in ihrem Fanggebiet „Grand Banks“ Blaunasen genannt. Daher stammt vermutlich der Schiffsname "Bluenose". Die Grand Banks sind das fischreiche Seegebite vor der Küste Neufundlands. Um 1904 sollen dort rund 200 Schoner im Fischfang gearbeitet haben.
Schoner
Während des Einsatzes beim Kabeljaufang vor Neufundland erkannte man die außergewöhnliche Schnelligkeit und Wendigkeit des Schiffes. Unter Kapitän Angus Walters (Marke links) nahm die "Bluenose" alljährlich am „Fisherman’s Cup“ teil, einer Regatta für Fischerboote, die traditionell zwischen den Fischern der Städte Lunenburg (Nova Scotia) und Gloucester (Massachusetts) ausgetragen wurde.
Die Bluenose blieb hierbei 17 Jahre in Folge unbesiegt.
1938 wurde das Schiff verkauft, die großen motorisierten Trawler verdrängten die Schoner.
Die "Bluenose" wurde zum Frachter umgebaut und zwischen Kanada und der Karibik eingesetzt. Im Januar 1946 lief sie vor Haiti auf ein Riff und sank.
Schoner

100 Jahre "Bluenose" 1921 - 2021.


Gaffelschoner
Gaffelschoner
Gaffelschoner
Die auf diesen drei Marken gezeigten Schonertypen sind alle Gaffelschoner.
Sie wurden als Zweimaster gebaut, aber auch mit drei, vier, fünf, sechs und sieben Masten.
Vor dem ersten Mast sind von innen Fock, Klüver und Außenklüver (Flieger) gesetzt. Unter der Gaffel am 1. Mast das Großsegel, am letzten oder 2. Mast der Besan. Bei mehreren Masten je nach Mastbezeichnung, z.B. Kreuzmast das Kreuzsegel.
Darüber die Toppsegel.
Auf der linken Marke ist der einzige Siebenmastschoner der Welt, die "Thomas W. Lawson", Baujahr 1902 zu sehen. Sie wurde ab 1905 in der Tankerfahrt eingestzt.


Stagsegelschoner
Stagsegelschoner
Diese beiden Schonertypen gehören zu den Stagsegelschonern. Sie werden auch nach Anzahl der Masten als Zweimaststagsegelschoner, Dreimaststagsegelschoner ... bezeichnet.
Zwischen den Masten werden die dreieckigen Stagsegel gefahren. Sie haben unterschiedliche Bezeichnungen wie Großstagsegel, Besanstagsegel etc.
Darüber eventuell noch ein Toppsegel.


Schonerbrigg
Schonerbark
Der Schiffbau hat dann auch diverse verschiedene Schonertypen geschaffen.
Links ist eine Schonerbrigg, rechts eine Schonerbark abgebildet. Eindeutiges Kennzeichen sind die Rahsegel am vorderen Mast.


Schoner
Schoner
Diese beiden Typen werden als Marssegelschoner oder auch als Toppsegelschoner bezeichnet.
Erkennbar sind sie daran, das an einem Mast Rahsegel und Gaffelsegel gefahren werden.


Schoner
Schoner
Auf diesen Marken sind Schoner mit einer Breitfock abgebildet. Das ist ein Rahsegel auf Schiffen, die mit Schratsegeln ausgerüstet sind.
Die Breitfock wird am vordersten Mast gefahren.
Schratsegel ist ein Sammelbegriff für alle Segel, die in Ruhestellung in Richtung der Schiffslängsachse gesetzt werden.


Schoner
Schoner waren schnell! Aus ihnen entwickelten sich weitere Schiffstypen, z.B. die Klipper.
Auf dieser Marke ist ein Baltimore Klipper abgebildet.
Sie waren die direkten Vorläufer der späteren Klipper.
Sie wurden auch als Postschiffe (packet-ships) und, wie oben erwähnt, als Lotsenboote eingesetzt.
Die Schnelligkeit der Schoner nutzte man auch zum Opiumschmuggel und Sklaventransport.
Daher stammen auch die Begriffe Opiumklipper und Sklavenklipper.
Die Piraten der Karibik waren auf ihnen auch unterwegs.
Schoner


Meteor

Quelle : Wikipedia

Auch in Deutschland wurden schnelle Schoner nur für Regatten und das Prestige des Eigners gebaut.
Dazu gehört die "Meteor IV" von Kaiser Wilhelm II. Das Schiff wurde 1909 auf der Germania Werft in Kiel gebaut. Die Segelfläche betrug 1.371 qm.
Die Deutschen wollten den damals führenden Nationen im Seesegeln (Großbritannien, USA) Paroli bieten.


Schoner
Quellen:

Das große Buch der Schiffe, 1992, Orbis Verlag

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