Seemotive :
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Fischdampfer !
Fischfang Teil 2
Unter Fischdampfer werden hier mehrere Fischerereischiffe zusammgefasst, die von einer
Maschine / Motor angetrieben werden. "Sport- bzw. Hobbyangeln" findet auf dieser
Seite nicht statt.
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Unter dem Namen "Kutter" wurden früher Beiboote auf Kriegsschiffen bezeichnet. In England
nennt man ein einmastiges Segelschiff so. Bei der Marine wurden auch Wachboote so benannt.
Und viertens war das Boot der Küstenfischer der Fischkutter.
Die Länge des Kutters kann bis zu 24m betragen, die Breite bis 4,5m.
Als Antrieb dient oft ein Dieselmotor, der eine ummantelte Schraube dreht.
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Zwei typische Fischkutter aus Island.
Fischkutter müssen ein Fischereikennzeichen (Fischereinummer) am Bug führen. Es ist ein
vorgeschriebenes optisches Kennzeichen und besteht aus einer Buchstabenfolge von einem bis
zu fünf Buchstaben, die den Heimathafen bezeichnen, gefolgt von einer Registriernummer.
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Auf den Kuttern wird mit Schleppnetzen gefischt.
Da gibt es zwei Unterschiede. Mit dem pelagischen oder Schwimmschleppnetz werden die
sogenannten Rundfische gefangen, also Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Hering und Makrelen.
Sie werden in Wassertiefen von 50 bis 300m eingesetzt.
Mit dem Grundschleppnetz holt man die Grundfische wie Scholle, Seezunge, Butt, Kliesche,
Krebstiere und Garnelen hoch.
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Auf der linken Marke oben sehen wir einen Fangkorb der Krabbenfischer. Die Körbe werden mit
Fischködern versehen und in langen Reihen auf dem Meeresgrund ausgelegt. Nach ca. 12
Stunden holt man sie wieder empor.
In Deutschland werden die Garnelen oft auch als Krabben bezeichnet und die Garnelenfänger
als Krabbenkutter. Der Fang geschieht über zwei Ausleger, den Baumkurren, an denn die Netze
seitlich in Wasser gelassen werden und über den Meeresboden gezogen werden.
Die gefangenen Garnelen werden sofort an Bord in Seewasser abgekocht.
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Auf der Marke ist ein Logger der Küstenfischerei abgebildet.
Einst waren Logger französische Fischfang-Segelschiffe. Der Schiffstyp wandelte sich mit
den Dampfmaschinen in Deutschland zu den Heringsloggern, die in der Hochseefischerei zum
Heringsfang ausliefen.
Das Schiff hat Stützsegel und einen Galgen für ein Schleppnetz.
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So sahen ca. zwischen 1920 und 1950 die Trawler aus, die in der Hochseefischerei auf
dem Nordatlantik arbeiteten. Es waren Seitentrawler, bei den sich das Arbeitsdeck mittschiffs
befindet. Das Schleppnetz wird dabei über die Seitenreling ausgesetzt und eingeholt.
Die Kurrleinen, an denen das Netz befestigt ist, laufen über Rollen und einen an der
Bordseite befestigten Galgen außenbords.
Die Schiffe hatten 400 - 600 BRT, waren bis 60m lang, Breite um 10m, Tiefgang bis 5m.
In den Laderäumen war Platz bis 200 t Frischfisch.
Hauptmaschine war bis ca. 1960 oft eine Dampfmaschine, die sogenannte dreifach
Expansionsmaschine.
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Auf der linken Marke ist der Galgen einzeln dargestellt, rechts sehen wir die starken Winschen
mit denen das Netz hochgeholt wurde.
Der Begriff "Trawler" stammt aus dem Englischen und bedeutet „mit einem Schleppnetz fischen“.
Das Wort geht auf das niederländische "traghelen", „schleppen“ zurück.
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Vor dem 2. Weltkrieg arbeiteten ca. 20 Mann auf einem Trawler. Die Reise war wegen der
Verderblichkeit des Fisches auf ca. 20 Tage begrenzt. Gekühlt wurden die Fische mit Eis.
Die deutschen Fanggründe waren hauptsächlich die Deutsche Bucht, später die ganze Nordsee.
Der Kapitän mit seiner Erfahrung und Intuiton bestimmte damals das Fanggebiet.
Heute wird er durch umfangreiche Elektronik unterstützt, s.u.
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Nicht nur mit Netzen, sondern auch mit Angeln werden Fische von Fischdampfern gefangen.
An kilometerlangen Langleinen werden Angelhaken mit Ködern ausgebracht.
Sie liegen auf dem Grund bzw. sind an Schwimmern aufgehängt.
Der Schwertfischfang vor Neufundland ist dafür ein Beispiel.
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Der stürmische Nordatlantik erschwerte die Arbeit der Fischer. Eine körperlich sehr
anstrengende und schwere Arbeit rund um die Uhr,
Übermüdung, kurze Pausen im nassen Seezeug, kaum Schlaf bei dem extremen Geschaukel!
Kühlräume dehnten die Reisen aus bis der ganze Dampfer "voll" war.
Die Fangzonen erstreckten sich in den 50er Jahren schon auf den ganzen Nordatlantik.
Die linke Marke erinnert auch noch an die drei Kabeljaukriege zwischen Island und dem
Vereinigtem Königreich.
Es ging um Fischereirechte, die zu Streitigkeiten in den Jahren 1958–1975 führten.
Auch die Bundesrepublik Deutschland war daran beteiligt. Fischdampfer rammten sich gegenseitig.
Island weitete seine Fischereigrenzen von vier auf zwölf, dann auf 50 und zuletzt auf
200 Seemeilen aus, was den Interessen Großbritanniens und weiterer Staaten entgegenstand.
Doch heute hat man es akzeptiert.
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Ab ca. 1960 wurden die ersten Hecktrawler eingeführt. Der Einsatz des Dieselmotors ermöglichte
den Bau von Heckfängern. Es war ein völlig neuer Schiffstyp, weil die Netze über das Heck zu
Wasser gelassen und wieder am Heck eingeholt wurden.
Hecktrawler waren für den Reeder auch ertragreicher als die Seitentrawler.
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Einige Daten zu einem deutschen Heckfänger, der 1962 gebaut wurde:
Länge 73m, Breite 11m, Tiefgang 4,70m, BRT 990, Besatzung 38,
Antrieb 1 Dieselmotor PSe: 1800, Geschwindigkeit 15kn, Gefrierkapazität von 12 t/Tag, später
Umbau zum Vollfroster. Verarbeitung unter Deck mit zwei mechanischen Transportbändern.
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Dieses Bild stammt von einem Ersttagsbrief der DDR aus dem Jahr 1961.
Die Fischdampfer wurden bis zu den Neufundlandbänken, bis Grönland, Spitzbergen und der
Barentssee geschickt.
Kaltes Wasser ist sauerstoffreicher als warmes Wasser, obwohl im warmen mehr Nährstoffe sind.
Die Fische tummeln sich gerne dort, wo kalt auf warm trifft (Golfstrom, Labradorstrom).
Und das ist bei Island, Grönland, Neufundland der Fall.
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Auf den oberen Marken sind Hochseeschiffe der sowjetischen Fischereiflotte abgebildet.
Links ein Fang- und Kühlschiff, rechts ein Fischereifabrikschiff.
Ein Fabrikschiff nimmt den Fang von vielen Fischdampfern an Bord und verarbeitet ihn sofort.
Und zwar verbrauchergerecht, d.h. den Fisch zerlegen, ausnehmen, filetieren, verpacken und
tiefgefrieren. Das Fang- und Kühlschiff ist ein Heckfänger, der den Fisch fängt und gleich
wie auf dem Fabrikschiff verarbeitet. Auf der irländischen Marke ist ebenfalls ein Fang-
und Verarbeitungsschiff abgebildet.
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Auf der rechten Marke oben ist ein Kühlschiff zu sehen, dass den Fang eines Krill-Trawlers an
Bord nimmt.
Links sind Kühl- und Verarbeitungsschiffe der sowjetischen Fischereiflotte abgebildet.
Am Kontinentalschelf, wo der Kontinent bei 200m Wassertiefe endet und die Tiefsee beginnt,
ist das Gebiet recht fischreich.
Die Sowjetunion hat schon in den 60er Jahren riesige Fischfangflotten mit Fabrikschiffen vor
afrikanische Küsten in Schelfgebiete geschickt und so ziemlich alles weggefangen..
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Fischereischutzboote, Fischereiforschungsschiffe betreiben alle Fischereinationen.
Sie kümmern sich um den Umweltschutz, den Fischereischutz, die Überwachung der Landes- und
Zollgrenzen und der maritimen Forschung.
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Sie sollen der Fischerei hilfreich zur Seite stehen,
aber auch den Umweltschutz achten und die Nachhaltigkeit in der
Natur und den Fischbeständen unterstützen.
Mit den Seekontrollen überwacht die Besatzung
der Fischereischutzboote auch die Einhaltung von
generellen Fangverboten sowie die Zugangsvoraussetzungen für bestimmte Fanggebiete.
Verstöße werden
geahndet und können empfindliche Bußgelder sowie
Quotenabzüge zur Folge haben.
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Es gibt so viel zu prüfen, kontrollieren: Im richtigen Fanggebiet,
Schiffspapiere OK, Fanggeräte OK, kein Treibnetz eingesetzt (die sind in der EU verboten),
Maschen der Netze nicht zu klein, Beifang wo entsorgt,
Fangverbote zu gewissen Jahreszeiten oder Fangquote eingehalten?. Der bereits
gefangene Fisch wird entsprechend der EU-Vorgaben auf Fischarten, Mengen und Mindestgrößen
geprüft. Damit sollen Jungfische geschont und der Bestand
geschützt werden.
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Die Fischbestände sind weltweit rückläufig. Aus diesem Grunde überall Fangverbote bzw. Fangquoten.
Die werden allerdings aus politischen Gründen oft zu positiv angesetzt.
Fischereiforschungsschiffe sollen für sichere Informationen über Fanggebiete und Fischbestände
sorgen. Links die japanische "Umitaka Maru", rechts die russische "Akademik".
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Bei den Fischfangtechniken gibt es noch verschiedene Methoden, die aber auch in einigen
Ländern verboten sind. Das sind die Dynamitfischerei, Cyanidfischerei, Elektrofischerei
und der Fang mit Treibnetzen.
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Bei der Suche nach dem Fisch kann sich heute ein Kapitän auf mehrere elektronische Elemente
verlassen. Das sind u.a. das Lot gekoppelt mit einer Fischlupe bzw. Fächerecholote, die auch
schräg seitwärts messen können.
So können Fischschwärme aufgespürt und deren Position, Tiefe und Größe angezeigt werden.
Sogar die Größe einzelner Fische kann unterschieden werden.
Aus mehreren Messungen kann auch die Bewegungsrichtung des Schwarmes abgeleitet werden.
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Dazu kommen noch viele Umweltprobleme: z:B. der Müll im Meer!
Das ist der Plastikmüll, der von Seevögeln, Fischen und Walen aufgenommen wird und so in
die Lebensmittelkette gelangt. Das sind Dosen, Plastiktüten, alte Leinen, Ölrückstände und
Bordabfall von Schiffen und unauflösliche Rest-Netze aus Kunststoffen, in denen sich
die Tiere verheddern und sterben.
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Quellen:
Wikipedia Internet Enzyklopädie
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