| Seemotive :
Cook's zweite Pazifik Reise!
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Die erste Reise in den Pazifik führte Captain James Cook von 1768 bis 1771 durch. Die
Kurse sind mit roten Linien auf der Marke angedeutet.
Die zweite Reise dauerte von 1772 bis 1775 (Kurse blaue Linien). Über diese Fahrt
berichtet diese Seite.
Die dritte Reise begann 1776 und endete 1780 (Kurse grüne Linien).
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Auf der linken Marke sehen wir den Astronomen, Geographen und Mathematiker Claudius
Ptolomaeus (100 bis 160 n.Ztr.). Er arbeitete in Alexandria und war von der Kugelgestalt
der Erde überzeugt. Aber für ihn stand noch die Erde im Mittelpunkt des Weltalls; Sonne, Mond und Sterne
drehten sich um sie, siehe Marke).
Er zeichnete eine Weltkarte, auf der die Nordhalbkugel gut
dargestellt war.
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Der südliche Teil auf seiner Karte war gestrichelt und mit 'terra incognita '
beschriftet, das unbekannte Land. Man nahm nämlich an, das zum bekannten Kontinent
im Norden ein Antipoden-Kontinent existieren müsste, Marke rechts.
Das primäre Ziel von Cook's zweiter Reise war die Suche nach diesem vermuteten,
unbekannten Kontinent. Denn auch Holländer und Franzosen suchten fieberhaft
dieses Südland. Es wude auch "Terra Australis Incognita" genannt, das unbekannte südliche Land.
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Cook's Schiff auf dieser Reise war ebenfalls ein Kohlenschiff, die 'Resolution'
(die 'Entschlossenheit'), eine Dreimastbark, 462 Tonnen, Länge 34m, Breite 9m,
Tiefgang 4m (siehe Marke oben bei der Überschrift).
Wegen der kritischen Situationen mit der 'Endeavour' auf der ersten Reise, nahm er diesmal
ein Begleitschiff, die 'Adventure' (Abenteuer), 336 Tonnen, mit.
Wieder hatte er Wissenschaftler und Astronomen an Bord und zum erstenmal eine Kopie von Harrisons
berühmten Chronometer. Mit diesem Instrument war eine genaue Bestimmung des
Längenmeridians möglich.
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Cook segelte von Kapstadt direkt südwärts bis er an die Packeisgrenze stieß.
In dem schlechten, stürmischen Wetter war es extrem schwierig, sich zwischen Eisschollen
und großen Eistafelbergen (rechte Marke) durchzumanövrieren. Am 17. Januar 1773
fuhr er über den südlichen Polarkreis (linke Marke) und war ein Tag später,
ohne es zu wissen, nur noch 75 sm vom antarktischen Kontinent entfernt. Aber das Eis zwang ihn
zur Umkehr. Und in einem Sturm verlor die 'Resolution' den Kontakt zur 'Adventure'.
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In den drei Jahren der Reise unternahm Cook drei Vorstöße um weiter
südwärts vorzudringen. Es war für die gesamte Besatzung ein andauender
Kampf in orkanartigen Stürmen, extremer Kälte und riesigen Wellenbergen. Die Segel waren
zu Brettern gefroren, Eiszapfen krachten aus der Takelage, das Tauwerk war gefroren. Nebel
und Eisberge erforderten höchste Aufmerksamkeit.
So war es notwendig, auch dreimal
nach Neuseeland zu fahren, wo sich die Besatzung erholen und das Schiff überholt werden konnte.
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In Neuseeland trafen sie die 'Adventure' wieder, die sie später nochmal in einem Sturm
verloren.
Auf der rechten Marke kann man gut erkennen, dass Cook bei seinen Südkursen insgesamt
die ganze Antarktis von West nach Ost umsegelte.
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Und Cook unternahm auch zwei weitere Abstecher zu den pazifischen Inselgruppen.
Er segelte in einem großen Bogen zu den Osterinseln. Neben den gewaltigen Steinfiguren
war Cook darüber erstaunt, dass die Eingeborenen von Neuseeland über Tahiti bis
hierher die gleiche Sprache beherrschten, also dieses Volk sich über den gesamten
Südpazifik verstreut hatte.
Weiter ging es zu den Marquesas, Tahiti, Tonga, den Neuen Hebriden (siehe Marke) und Neu Kaledonien.
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Kleiner Hinweis:
Der Holländer Roggeveen entdeckte am Ostertag 1722 eine Insel, die darauf den
Namen Osterinsel erhielt. Er berichtete über gewaltige steinerne Figuren.
Und Cook sah sie auch. Diese mächtigen Monolithen unbekannter Herkunft gaben
stets Anlaß zu unterschiedlichsten Spekulationen. Sie mussten von einer Kultur
stammen, die von Amerika nach Polynesien kam. Das dies möglich gewesen sein
könnte, bewies der Norweger Thor Heyerdahl mit seiner Fahrt mit dem Floss
'Kon-Tiki' im Jahre 1947. (rechter Block)
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Hier eine typische Landungs-Szene.
Das Landungsboot erreicht den Strand. Im Boot stehend Cook mit einem Palmwedel
als Zeichen der Freundschaft, denn einige Eingeborene fuchteln mit ihren Speeren herum.
Rechts der Bordmaler, der alles zeichnerisch festhält, auch die winkenden
Eingeborenenmädchen. Der Kopf links oben gehört dem Astronomen William Wales und rechts ist der
Kopf des Bordmalers William Hodges abgebildet.
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Auf seiner Rückreise fuhr Cook entlang der Treibeisgrenze ostwärts über den
Pazifik in den Atlantischen Ozean. Dabei entdeckte er noch die schneebedeckten Inseln
Südgeorgiens und die südlichen Sandwich Inseln (mittlere Marke).
Rechts ein Pinguin, vom Bordzeichner gemalt.
Dann nahm er Kurs auf das Kap der Guten Hoffnung.
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Hier sehen wir Cook mit einer Karte von dem Atoll Hervey Island und rechts die Ansteuerung
der 'Resolution' auf die Insel Niue.
Die zweite Reise dauerte 3 Jahre und 18 Tage. Cook hatte mit seinem Schiff rund 300.000 km
zurückgelegt, also mehr als der siebenfache Erdumfang. Er war so weit südlich vorgedrungen
wie noch kein Mensch vorher. Einige Inseln, die er anlief, sind von Entdeckern
früherer Expeditionen gesichtet worden. Cook hat sie also nicht 'richtig' entdeckt.
Aber sein Verdienst war es, Ordnung in das Durcheinander zu bringen, Annahmen und Unsicherheiten
durch genaue Angaben zu ersetzen.
Er hat die allgemeine Suche nach dem großen südlichen
Kontinent beendet. Und auf den zwei Reisen hat er die wesentlichen Strukturen für die
Karten des Südpazifiks erfasst.
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Nach seiner Heimkehr von der zweiten Reise war Cooks Ruhm weit verbreitet in maritimen
Kreisen. Er wurde Mitglied der Royal Society und er erhielt die Copley Goldmedaille.
Er wurde gemalt, er dinierte in höheren Kreisen und er wurde im House of Lords
als der beste Navigator Europas eingeschrieben. Er bekam eine Landstellung ....
Doch schon ein Jahr später brach er zu seiner dritten Reise auf.
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