Flagge des NDL
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Seemotive :
Schiffspost beim Norddeutschen Lloyd
NDL - Teil 1
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Vor 150 Jahren wurde die Reederei Norddeutscher Lloyd gegründet.
Aus diesem Anlass wird hier ein Rückblick auf die Schiffspost der Lloyd Schiffe gezeigt.
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Hier ein Transatlantikbrief von Oldenburg via Bremen nach Washington, befördert mit dem Dampfer "Hermann"
der Ocean Steam Navigation Company. Diese Reederei war ein "Vorläufer" des Norddeutschen Lloyd.
Der Dampfer "Hermann" hatte 2.900 BRT / 2.893 tdw, eine Länge von 102,61 m und Breite von 12,25 m.
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Die Frankatur 1/30 Thaler für den Weg Oldenburg bis Bremen wurde mit dem Stempel ATENS entwertet.
Der Einzeiler ATENS stammt vom Postamt des Ortes Atens im Herzogtum Oldenburg.
Der handschriftliche Vermerk "10" (Grote Bremen) beinhaltet das Porto von Bremen nach New York. Die 4 1/2
(Silbergroschen) stehen für den ausländischen Landverkehr, also New York nach Washington.
Der rote Stempel vom 8. Mai belegt den Eingang in New York.
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Ein Transatlantikbrief von Bremen nach New York, befördert mit dem Dampfer "America"
des Norddeutschen Lloyd.
Die "America" hatte 2.835 BRT / 2.819 tdw, eine Länge von 100,20 m und Breite von 12,24 m.
Der Brief wurde mit 10 Grote Bremen frankiert und mit einem Kastenstempel am 7.11. (1863) entwertet.
Die handschriftliche "10" steht als (10 Grote Bremen = 10 US Cent) Gebühr für die Vorabfreimachung.
Unten ein Auszug aus einem Fahrplan vom August 1864, auf dem die "America" auch aufgeführt ist.
Interessant sind u.a. die dort angegebenen Passagepreise. Sie reichen von 150 Thalern für die erste Klasse
bis zu drei Thalern für Säuglinge!
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Hier ein Transatlantikbrief von Bremen nach New York, befördert mit dem Dampfer "Bremen"
und aufgegeben am 12.04.1862.
Der Vermerk "10" weist auf das Porto von 10 Grote Bremen (= 10 US Cent) hin.
Die schwarze "10" bedeutet, dass das Porto in den USA zu zahlen war. Wäre die "10" rot, wäre das Porto
in Bremen vorab bezahlt worden.
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Ein Stempel mit der ersten "Bremen".
Einige Daten dazu: 2.674 BRT / 2.756 tdw,
Länge 101,5 m, Breite 11,9 m,
Zwillingsmaschine 1310 PS, 11 kn,
drei Masten mit Hilfsbesegelung,
Passagiere: 60 I, 110 II, 400 ZwD,
Besatzung 102 Mann.
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Ein Transatlantikbrief von Bremen nach New York, befördert mit dem Dampfer "Rhein" im Jahre 1874.
Die "Rhein" hatte 2.901 BRT / 2.816 tdw, eine Länge von 106,40 m und Breite von 12,22 m.
Das Postamt Bremen entwertete die Marke zu 2 1/2 Groschen am 27.3.1874 und leitete den Brief an den
Dampfer "Rhein" weiter, siehe handschriftlichen Vermerk.
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Eine Zeitungsanzeige des Norddeutschen Lloyd für seine Postdampfschiffahrt
von Bremen nach New York und Baltimore.
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Ein Brief von London nach Charleston S.C. (South Carolina); er wurde von London auf dem Überlandweg nach
Southampton gebracht und von dort mit dem Dampfer "Rhein" in die USA befördert. Das war im Jahre
1876.
Auch die Engländer nutzten die gut organisierten und pünktlichen Dienste des NDL.
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1889 eröffnete der NDL seinen Seepost-Dienst auf der Linie von Bremen nach New York mit begleitenden
Seepostbeamten, die die in Bremerhaven an Bord gegebene Post bearbeiteten und an Bord aufgelieferten Sendungen
mit dem Seepoststempel "Linie New-York" stempelten. Bis 1891 wurden elf Stempel mit den Kennbuchstaben "a"
bis "l" (außer "j") eingesetzt. Bereits 1891 wurden sie aber alle durch die Einrichtung der
Deutsch-Amerikanischen Seepost ersetzt.
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Diese Weltpostkarte nach Frankfurt/Main wurde am 30.6.1889 mit dem Stempel "Deutsche Seepost - Linie New-York ",
Kennbuchstabe "a"
entwertet. Der Stempel wurde vom 2.4.1889 bis zum 31.3.1891 an Bord des NDL-Dampfers "Eider" verwendet.
Die "Eider" hatte 4.719 BRT / 2.771 tdw, eine Länge von 131 m und Breite von 14,35 m.
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Ein Brief nach Stössen bei Naumburg in Sachsen, entwertet am 22.6.1889 mit dem Stempel Deutsche Seepost Linie New-York
"c" und dem Durchgangsstempel von Southampton.
Der Stempel "c" wurde vom 2.2.1889 bis zum 26.9.1891 an Bord des NDL-Dampfers "Elbe" verwendet.
Die "Elbe" hatte 4.510 BRT / 2.255 tdw, eine Länge von 130 m und Breite von 13,72 m.
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Ein schönes Beispiel mit dem Stempel Deutsche Seepost Linie New-York "i" der auf dem
Lloyd Dampfer "Ems" vom 16.1.1889 bis zum 20.4.1891 verwendet wurde.
Die "Ems" hatte 4.728 BRT / 2.801 tdw, eine Länge von 131 m, Breite von 14,35 m und lief schon
16 Knoten.
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Der ovale Stempel "Deutsch Amerikanische Seepost Bremen New-York" mit dem Kennbuchstaben "i" vom Seepostamt
des NDL Dampfers "Lahn". Diese Karte der US Post wurde am 7.2.1893 gestempelt, obwohl das nicht erlaubt war.
Die Entwertung hätte vom amerikanischen Seepostbeamten mit ihren Stempeln erfolgen müssen.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Die "Lahn" hatte 5.097 BRT / 2.660 tdw, eine Länge von 140,90 m, Breite von 14,74 m und lief
18 kn. Der Schnelldampfer wurde 1887 bei der Werft Fairfield Ship & Eng., Glasgow gebaut.
1897 wurde sie bei Blohm & Voss umgebaut, 1904 an die russische Marine verkauft.
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Am 31. Januar 1892 strandete der Schnelldampfer "Eider" auf Grund eines Navigationsfehlers im dichten Nebel vor der
Isle of Wight. Das Schiff befand sich auf der Heimreise von New York via Southampton nach Bremerhaven.
Erst zwei Monate später konnte das Schiff nach Southampton geschleppt werden. Vorher wurden alle Passagiere
und auch 596 Postsäcke, darunter 42 mit Wasserschäden, geborgen.
Die Briefe, die für Deutschland bestimmt waren, erhielten den Stempel "Frankirter Brief aus / gestrandetem
D. Eider geborgen".
Die "Eider" hatte 4.719 BRT / 2.771 tdw, eine Länge von 131 m und Breite von 14,35 m.
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Noch zwei Stempel zur Katastrophe mit der "Eider". Die Briefe nach Österreich bekamen den Stempel
"Gehoben aus dem gescheiterten Schiff Eider". Die Briefe nach England und ins Commonwealth bekamen den
Kastenstempel "Saved from wreck of S.S. Eider".
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Ein weiteres Katastrophenbeispiel ist die Post vom Dampfer "Elbe", der 1895 vom englischen Kohlendampfer "Crathie"
in der Nordsee gerammt wurde. Auf der ausweichpflichtigen "Crathie" befand sich zu dieser Zeit der Steuermann nicht auf der
Brücke sondern in der Kombüse.
Die "Elbe" versank innerhalb 20 Minuten und mit ihr 322 Passagiere und Besatzungsmitglieder.
Die an Bord befindliche Post wurde zum Teil geborgen. Das Postamt Bremen 1 stempelte auf die Briefe blau
"Geborgen aus der Postladung des untergegangenen Dampfers Elbe. Postamt I Bremen" und rot
"Frei! Marke abgefallen. Paid! Stamp lost."
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Der Stempel "Deutsch-Amerikanische Seepost Bremen - New York V" wurde an Bord des Schnelldampfers
"Kronprinz Wilhelm" vom 15.2.1902 bis 4.11.1913 verwendet. Der R-Brief nach Bremen wurde unter dem 25.8. 1909
gestempelt. Eingeschriebene Briefe der Deutsch-Amerikanischen Seepost vor 1914 gehören zu den
großen Seltenheiten dieser Linie.
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Die "Kronprinz Wilhelm" hatte 14.908 BRT / 6.900 tdw, eine Länge von 202,17 m, Breite von 20,20 m.
Sie hatte zwei Maschinen, zwei Schrauben und lief 23 Knoten. Der Schnelldampfer wurde 1901 bei der
Vulcan Werft in Stettin gebaut. Insgesamt konnten 1.761 Passagiere in drei Klassen an Bord genommen werden.
Besatzung 527 Mann. 1902 errang dieses Schiff das Blaue Band des Nordatlantiks mit einer Zeit von 5 Tagen,
11 Stunden, 57 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,09 Knoten.
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Die "Kronprinz Wilhelm" auf der Heimreise beim Rote Sand Leuchtturm
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Das Seepostamt des Schnelldampfers "George Wasington" verwendete vom 14.12.1912 bis 12.01.1914 den Ovalstempel
"VII". Die Karte nach Berlin wurde am 3.8.1913 gestempelt.
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Die "George Washington" hatte 25.570 BRT / 13.300 tdw, eine Länge von 220,20 m, Breite von 23,84 m und eine
Geschwindigkeit von 19 kn. Der Schnelldampfer wurde 1908 bei der Vulcan Werft in Stettin gebaut.
In der 1. Klasse kamen 364, in der 2. Klasse 376, in der 3. Klasse 452 und im Zwischendeck 1.449 Passagiere mit.
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Der Ovalstempel "X" wurde an Bord des Schnelldampfers "Kronprinzessin Cecilie" vom 6.8.1907 bis 25.11.1913
verwendet. Der R-Brief nach Paris, gestempelt unter dem 7.11.1911, zeigt den R-Zettel der "Deutsch Amerikanischen
Seepost". Eingeschriebene Briefe von dieser Linie vor dem 1. Weltkrieg kommen sehr selten vor.
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Die Angabe "Per Steamer" mit dem Stempel "Kronpr. Cecilie" war ein Hinweis des absendenden Handelshauses oder
einer Bank an die US Post, mit welchem Schiff man die Briefpost befördert haben wollte.
Der Stempel "via England per closed mail" bedeutete, dass dieser Brief im geschlossenen Postsack befördert
werden sollte. Die Deutsch-Amerikanischen Seeposten brauchten diese Briefschaften nicht zu bearbeiten, da der
Inhalt bereits vorsortiert war.
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Die "Kronprinzessin Cecilie" hatte 19.360 BRT / 8.300 tdw, eine Länge von 215,34 m und eine Breite von 21,94 m.
Vier Kolbendampfmaschinen mit insgesamt 46.000 PS wirkten auf zwei Schrauben und brachten das Schiff auf eine
Geschwindigkeit von 23,6 kn. Der Schnelldampfer wurde 1906/07 bei der Vulcan Werft in Stettin gebaut.
1917 wurde das Schiff von den Vereinigten Staaten beschlagnahmt und diente als Truppentransporter. 1940
wurde sie in Baltimore verschrottet.
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Im Jahre 1913 beantragte der Norddeutsche Lloyd für die Seepostämter seiner großen Schnelldampfer
"George Washington", "Kaiser Wilhelm der Große", "Kaiser Wilhelm II", "Kronprinz Wilhelm" und
"Kronprinzessin Cecilie" neue werbewirksamere Stempel. Diesem Gesuch wurde entsprochen, die Schiffe bekamen
Anfang 1914 Flaggenstempel. Auf der "Kronprinzessin Cecilie" wurde dieser Stempel vom 6.1.1914 bis zum
21.7.1914 verwendet.
Auf der "George Washington" wurde der Stempel vom 17.1.1914 bis zum 26.7.1914 abgeschlagen.
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Auf der "Kaiser Wilhelm der Große" wurde der Flaggenstempel vom 18.3.1914 bis zum 15.7.1914 verwendet.
Der "Kaiser Wilhelm der Große" hatte 14.349 BRT / 6.400 tdw, eine Länge von 197,70 m,
Breite von 20,13 m und eine Geschwindigkeit von 22,5 kn. Der Schnelldampfer wurde 1897 bei der Vulcan
Werft in Stettin gebaut.
In der 1. Klasse kamen 206, in der 2. Klasse 226 und in der 3. Klasse 1.074 Passagiere mit.
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Ein weiteres Beispiel mit einem Leitstempel "Per Kaiser Wilhelm der Große via England"; d.h. die US-Post
musste diesen Brief beim angegebenen Schiff "Kaiser Wilhelm der Große" aufgeben.
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